Es ist kein Schaden, dass ich jeden Tag von der Parkgarage unter der Kitzinger Feuerwehr in die Redaktion in der Luitpoldstraße laufen muss – und abends zurück: In den zweieinhalb Jahren, seit ich hier arbeite, habe ich sämtliche Wege ausprobiert, Gassen erkundet – und mir damit nach und nach auch die Geschäfte erschlossen.
Ich erinnere mich gut an das Staunen, als ich im Vorbeigehen bei Weber & Leichtlein das Sortiment an Besen im Hof gesehen habe. Oder an den ersten Buchkauf bei Schöningh, damals noch in der Herrnstraße. Oder mein cooles Hemd von Mode Weigand, den Jogginganzug für meinen Vater von Sport Mayer.
Mag ja sein, dass früher manches besser war. Und richtig ist auch, dass mancher Laden eine optische Aufwertung vertragen könnte. Und es mag ja auch sein, dass es irgendein Produkt irgendwo auf der grünen Wiese oder im Internet für ein paar Euro oder Cent billiger gibt.
Aber das zählt nicht, wenn man in einen Laden kommt, freundlich begrüßt und bedient wird. Wenn man findet, was man sucht. Ich jedenfalls habe Freude gewonnen am Einkauf in Kitzingen – auch am warmen Leberkäs zu Mittag, der Pizza oder den Glasnudeln aus der Herrnstraße.
Früher bin ich in Würzburg ins Main-Post-Haupthaus auf dem Heuchelhof gefahren, habe Automatenessen „genossen“ – und dann ging's abends vom Parkplatz direkt nach Hause. Jetzt genieße ich die Kitzinger Fußgängerzone, zum Beispiel das leckere Eis auf der Hand beim Weg unten am Mainufer. Kurzum: Der Einzelhandel hat Ihre Aufmerksamkeit verdient. Gelegentlich ein anspornendes Lob, selbstverständlich auch Kritik.
Viel Spaß beim Lesen der Themenausgabe der Main-Post vom Donnerstag, 16. Oktober 2014.