Die Hochdruckgebiete Annelie und Finchen werden den Kitzingern noch lange im Gedächtnis bleiben: Die Rekordtemperatur von 40,3 Grad in der Stadt hat nicht nur dem Freibad auf der Mondseeinsel rekordverdächtige Besucherzahlen beschert.
Das Kitzinger Freibad hatte bereits im Juli die Besucherzahlen von 2014 mit rund 37 000 geknackt. Mittlerweile suchten bereits knapp 60 000 Gäste ihr Vergnügen im kühlen Nass. „Was blieb einem bei dem heißen Wetter auch anderes übrig? Entweder zu Hause sitzen und die Rollläden runterlassen, oder an den Baggersee oder eben ins Freibad fahren“, stellt aqua-sole-Betriebsleiterin Verena Dambach fest.
Auch die Volkacher zog es zuhauf in ihr Freibad. Waren es im Juni nur rund 5700 Schwimmbadgänger, hat sich die Zahl im Juli mehr als verdreifacht und das Team vor Herausforderungen gestellt.
Trotz der bisher über 38 000 Besucher kam es aber nicht vermehrt zu „erhitzten Gemütern“: Außer kleinen Wehwehchen mussten die Bademeister nicht eingreifen.
Aber nicht nur die großen Bäder des Landkreises profitierten von der Hitze: Ins kleine Abtswinder Freibad kamen im Juli rund 1500 Badefans pro Tag. Der zweite Bürgermeister und Kassenwart Jürgen Bünnagel ist stolz, dass bereits im August mehr als 21 000 Besucher kamen. Auch die momentan durchwachsenen Temperaturen lassen ihn kalt. „Trotz des Wetterumschwungs sind wir optimistisch. Vor allem, weil die Solaranlage für angenehme Wassertemperaturen sorgt.“
Im Freibad in Gnötzheim steht Roswitha Ehmann bereits seit 27 Jahren an Kasse und Kiosk ihre Frau. Das kleine Bad verzeichnete am Rekordhitze-Wochenende im Juli täglich mehr als 250 Besucher. Den Stress dieser heißen Tage hat die 61-Jährige in vollen Zügen genossen: „Ich brauche das, je mehr los ist, um so mehr Spaß macht es mir“, sagt sie. Viele Gäste schätzen das kleine Bad, in dem man „noch so richtig schwimmen kann.“ Das haben ihr neulich sogar begeisterte Gäste aus Bad Windsheim bestätigt.
Auch das Markt Einersheimer Terrassenbad hat mit stolzen 15 000 Gästen mehr als doppelt so viele Besucher als im Vorjahr. Bürgermeister Herbert Volkamer freut vor allem eines: „Mindestens die Hälfte unserer Besucher kam von außerhalb, weil wir als kleiner Geheimtipp gelten, besonders für Familien.“ Nach dem eher verregneten Jahr 2014 sind vor allem die Betreiber der kleinen Bäder begeistert. Den einen oder anderen konnten sie auf sich aufmerksam machen und hoffen jetzt auch im kommenden Jahr wieder auf hervorragende Besucherzahlen.