
Als verbandsinterner Wettbewerb im Jahr 1953 zum ersten Mal durchgeführt, ist die Fränkische Destillat-Prämierung im 70. Jahr ihres Bestehens aktueller denn je. Was einst mit dem Vorsatz startete, das Bewusstsein für die Qualität heimischer Produkte zu fördern, trifft heute auf einen Zeitgeist, bei dem das Thema Regionalität einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Fränkischen Klein- und Obstbrennerverband hervor, aus der auch die weiteren Informationen stammen.
Somit ist es nicht verwunderlich, dass auch im Jubiläumsjahr 76 Destillateure insgesamt 302 Produkte ins Rennen schickten, um deren Qualität prüfen zu lassen. Neben 16 Betrieben aus Oberfranken, sieben aus Mittelfranken und 50 aus Unterfranken war auch jeweils ein Betrieb aus Sachsen-Anhalt, aus Hessen und aus Niederbayern mit dabei. Die sensorische Beurteilung der Destillate fand vom 3. bis 5. April im Sensorikzenrum der LWG Veitshöchheim statt.
Zur Prämierungsfeier mit Bekanntgabe der Ergebnisse hatte der Fränkische Klein- und Obstbrennerverband in den Schüttbau nach Rügheim im Landkreis Hassberge eingeladen. Zur feierlichen Urkundenübergabe gab es ein mehrgängiges Festmenü und auch das ein oder andere mit Gold prämierte Destillat konnte verkostet werden.
Die häufigsten Auszeichnungen für Birnendestillate
Die Urkundenübergabe moderierte Verbands-Geschäftsführerin Andrea Bätz aus Volkach. Insgesamt durften sich die Prämierungsteilnehmer in diesem Jahr über 86 Gold-, 154 Silber- und 49 Bronzemedaillen freuen. Die Produktpalette wurde angeführt von 232 Stein- und Kernobstprodukten. Die "Top-Five" waren: 55 Birnen-, 46 Zwetschgen-, 35 Apfel-, 20 Mirabellen- und 17 Quittendestillate. Damit setzt sich der Trend hin zu den typischen heimischen Streuobstprodukten fort. Neben Whisky und Gin waren aber auch wieder diverse Beerengeiste sowie Erzeugnisse aus Wildfrüchten, Trauben und Nüssen mit am Start.
Aus dem Landkreis Kitzingen wurden Stefan Gropp aus Wiesentheid, Gerhard Kleinschroth aus Gnodstadt, Winfried Glos aus Nordheim und Robert Endres aus Kaltensondheim für ihre Produkte ausgezeichnet.
Das Fazit der Geschäftsführerin: Es sind die Brennerbetriebe, die durch ihr Handwerk dazu beitragen, dass die Bewirtschaftung und Pflege und damit der Erhalt heimischer Streuobstwiesen gesichert wird. Nun liegt es am Verbraucher, zu erkennen, dass auf Dauer nur das geschützt werden kann, was auch genutzt wird. Sei es durch den Verzehr heimischen Obstes und Obstsäfte, aber auch durch den Genuss von Obst in seiner erlesensten Form: Als regionales Edeldestillat.