Die Festung Marienberg in Würzburg war Austragungsort der Prämierungsfeier des Fränkischen Klein- und Obstbrennerverbandes. Das Verbandsmotto „Franken beGeistert“ spiegelte sich dabei in der bunten Palette prämierter Destillate wieder, wie es in einer Mitteilung des Verbandes heißt.
Im Beisein von Vertretern der Landwirtschaftsministerien in Bonn und München und aus der Politik wurden die fränkischen Obstbrenner ausgezeichnet. Seit 60 Jahren veranstaltet der Fränkische Klein- und Obstbrennerverband in enger Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim die Fränkische Prämierung für Brände und Geiste. Alle analytischen Untersuchungen werden seither im Labor der LWG durchgeführt.
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, wurde ein umfangreiches Sortiment an Bränden und Schnäpsen bewertet. Immer größeren Anklang fänden die sortenreinen Brände aus Äpfeln und Birnen von heimischen Streuobstwiesen. Darunter Einkorn, Weizen, Roggen und Dinkelbrand bis hin zum Bierbrand und dem immer beliebter werdenden fränkischen Whisky oder Spezialitäten wie etwa Preiselbeer-, Elsbeergeist oder Buchweizenbrand waren vertreten.
91 Destillateure hatten 378 Proben eingereicht. Von den insgesamt 332 vergebenen Medaillen waren 69 Gold-, 167 Silber- und 96 Bronzemedaillen, zahlreiche davon gingen in den Landkreis Kitzingen.
Hermann Kolesch, Präsident der LWG in Veitshöchheim, unterstrich in seinen Ausführungen die enge Verzahnung des Verbandes mit der LWG. Seit 2010 ist die LWG federführend zuständig für die Ausbildung der Brenner in Bayern. In Verbindung mit der Ausbildung wird den Teilnehmern auch Beratung zur Weiterentwicklung des Unternehmens angeboten – von der Raum- und Funktionsplanung für Brennerei und Vermarktungsbereich – bis hin zum Marketingauftritt.
Auch die Zusammenarbeit im Rahmen der Fachmesse „desta“ in Volkach, die 2015 mit einem neuen Konzept an den Start gehe, sei wichtiger Baustein dieser Zusammenarbeit, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Qualität muss stimmen
Im Hinblick auf das auslaufende Branntweinmonopol stehe laut Kolesch die Hochwertigkeit des Produktes an erster Stelle. Die Qualität müsse stimmen und entsprechend deutlich kommuniziert werden – gerade dazu seien Prämierungen besonders wichtig. Sein Fazit: „Nur mit Qualität geht es weiter! Qualität und das richtige Marketing dazu, das brauchen Sie“, wird er in der Pressemitteilung zitiert.
Im Anschluss an die Urkundenverleihung hatten Preisträger und Gäste Gelegenheit, sich gemeinsam auf eine „geist“reiche Reise durch die Vielfalt fränkischer Brennkultur zu begeben und bei der Verkostung der ausgezeichneten Produkte die große Aromenvielfalt regionaler Früchte zu erschmecken.
Die Preisträger aus dem Landkreis Kitzingen sind:
Abtei Münsterschwarzach, Zwetschgenwasser (Gold). Franz-Josef Glaser, Nordheim, Tresterbrand (Gold), Weinhefebrand (Gold), Mirabellenbrand (Silber), Zwetschgenwasser (Bronze) und Apfelbrand (Bronze). Winfried Glos, Nordheim, Tresterbrand (Gold), Weinhefebrand (Silber), Zwetschgenwasser (Silber), Birnenbrand (Bronze) und Quittenbrand (Bronze). Günther Höhn, Nordheim, Tresterbrand (Gold), Haselnussgeist (Gold), Tresterbrand (Gold), Weinhefebrand (Gold), Zwetschgenwasser (Gold), Brombeergeist (Silber) und Himbeergeist (Silber). Reiner Mahr, Fröhstockheim, Apfelbrand (Silber), Apfelbrand (Silber), Birnenbrand (Silber), Birnenbrand (Silber), Zwetschgenwasser (Silber), Schlehengeist (Bronze). Werner Stierhof, Dornheim, Mirabellenbrand (Gold), Quittenbrand (Gold) und Tresterbrand (Bronze). Franz Ungemach, Dettelbach, Himbeergeist (Silber) und Mirabellenbrand (Bronze). Günter Zörner, Bibergau, Pflaumenbrand (Gold) und Mirabellenbrand (Silber).
Der Fränkische Klein- und Obstbrennerverband Würzburg
Gründung: Der Verband wurde 1914 in Kleinlangheim gegründet, 1936 aufgelöst und nach dem Zweiten Weltkrieg neu formiert und zum „Fränkischen Klein- und Obstbrenner-Verband Würzburg“ zusammengeschlossen. Heute hat der viertgrößte Verband im Bundesverband der Klein- und Obstbrenner rund 1700 Mitglieder.
Einzugsgebiet: Das Verbandsgebiet umfasst die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberfranken und Unterfranken, wobei die meisten Mitglieder aus Unterfranken kommen. Von Anfang an im Fränkischen Verband mit organisiert sind Brenner aus der Oberpfalz. In den vergangenen Jahren treten dem Verband auch immer wieder Neumitglieder aus den an Bayern angrenzenden Nachbar-Bundesländern bei, da es beispielsweise in Hessen, Sachsen und Thüringen keine eigenen Brennerverbände gibt.
Verbandsspitze: Vorsitzender des Verbandes ist seit 2012 Hubert Fröhlich aus Gemünden-Aschenroth. Als Geschäftsführerin ist Andrea Bätz aus Volkach seit dem Jahr 2000 für die gesamte Organisation der Verbandsaktivitäten zuständig.