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Volkach
Förderring Gesundheit Volkach präsentiert brandheiße Themen und düstere Aussichten
Der ehemalige Volkacher Chefarzt, Georg Klose (links außen), leitete die Diskussionsrunde bei der Mitgliederversammlung . Vorne rechts Stefan Unkelbach und Bettina Süß.
Foto: Hanns Strecker | Der ehemalige Volkacher Chefarzt, Georg Klose (links außen), leitete die Diskussionsrunde bei der Mitgliederversammlung . Vorne rechts Stefan Unkelbach und Bettina Süß.
Hanns Strecker
 |  aktualisiert: 26.11.2023 02:53 Uhr

"Leider habe ich keine großen Perspektiven, direkte Lösungen auch nicht, aber ein paar gute Ansätze." Die Leiterin des Caritas Altenheimes Volkach, Bettina Süß, war Gastrednerin in der Mitgliederversammlung des Förderrings "Gesundheit Mainschleife Volkach." Und sie brachte keine guten Nachrichten mit.

Die vorsitzenden Ärzte, Georg Klose und Stephan Unkelbach, hatten das brennende Thema "Seniorenversorgung" als Hauptpunkt im Seminarraum der Volkacher Klinik positioniert und erwischten damit einen wunden Punkt der Gesundheitsversorgung.

Schon während ihres Vortrages musste die Geschäftsführerin des Bürgerspitales Antworten auf Fragen geben, die sie eigentlich noch gar nicht beantworten konnte. Die von ihr vorgetragenen Fakten waren düster: "Aufgrund des Fachkräftemangels und der gestiegenen Sachkosten können wir aktuell von 85 Pflegebetten nur 70 belegen. Letzten Monat waren wir noch bei 75 Plätzen", so Bettina Süß. Was ist der Grund? "Die Mitarbeiter, die von uns ausgebildet wurden, bleiben nicht bei uns. Die Kliniken im Umland übernehmen sofort unser Personal", sagte sie emotionslos.

"Leider habe ich keine großen Perspektiven, direkte Lösungen auch nicht, aber ein paar gute Ansätze."
Bettina Süß, Leiterin des Caritas Altenheimes Volkach

Die anwesende Allgemeinärztin Tanja Langer warnte aus Sicht der Hausärzte vor einer "Gratwanderung" und einer "Abwärtsspirale". Doch die Leiterin des Altenheimes kämpft um Lösungen. "Holen und Halten" sind ihre Schlagwort dabei. Nächstes Jahr gibt es neue Tarife. Ein Auszubildender bekommt im ersten Jahr 1400 Euro im Monat. Pflegefachkräfte zwischen 3000 und 3500 Euro. Plus diverse Erschwernis- und Coronazulagen. Und: ein spannendes Projekt steht bevor. Zum Jahreswechsel sollen ausgebildete philippinische Fachkräfte kommen, "womit man bisher gute Erfahrungen gemacht hat."

Gute Laune trotz zum Teil düsterer Aussichten: Die beiden Ärzte Stephan Unkelbach (links) und Georg Klose mit Bettina Süß vom Volkacher Bürgerspital.
Foto: Hanns Strecker | Gute Laune trotz zum Teil düsterer Aussichten: Die beiden Ärzte Stephan Unkelbach (links) und Georg Klose mit Bettina Süß vom Volkacher Bürgerspital.

Der ehemalige Chefarzt des Volkacher Krankenhauses, Georg Klose, referierte anschließend über die Situation der umliegenden Krankenhäuser. Er ging dabei auf die von Minister Lauterbach angedachten Pläne von "entbehrlichen Einrichtungen", also Schließungen kleinerer Krankenhäuser, ein. Ein Damoklesschwert für verschiedene Kliniken. "Allerdings nicht für das Volkacher Haus," wie dessen Geschäftsführer Simon Machnik betonte. "Wir sind eine Fachklinik mit Spezialisten und haben durch die enge Verzahnung von Bett und ambulantem Bereich ausgezeichnete Perspektiven."

Kinderarzt Stephan Unkelbach beleuchtete zum Schluss das derzeitge Infektionsgeschehen, inklusive Corona. "Wir haben zwar eine hohe Rate an einer Grundimmunität, doch die Zahlen im Oktober zeigen einen Anstieg." Er macht sich Sorgen um die über 60-Jährigen, die sich zu wenig impfen lassen. "Hier wäre eine Auffrischimpfung sehr sinnvoll", so Unkelbach.

 
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