Erst neulich hatte sich Iphofens Bauausschuss auf den Weg gemacht und unter anderem das alte Schulhaus im Stadtteil Hellmitzheim besichtigt. Eine Sanierung schied damals noch aus: zu teuer. Jetzt hat sich überraschend eine Möglichkeit ergeben, das seit Jahren leer stehende Gebäude im städtischen Eigentum herzurichten. Mit 90 Prozent staatlicher Förderung können Kommunen laut Bürgermeister Josef Mend rechnen, wenn sie in leer stehenden Gebäuden Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge schaffen.
Die üppigen Zuschüsse sollen über ein Konjunkturprogramm III bezahlt werden, wie Mend von einer Tagung mitbrachte. Kommunen können dabei Gebäude für eine Sanierung melden und müssen sich für sieben Jahre verpflichten, dort Flüchtlinge unterzubringen, die ein Bleiberecht besitzen. Neben der alten Schule in Hellmitzheim brachte Mend das frühere Gasthaus Goldene Krone in Possenheim ins Spiel, das ebenfalls der Stadt gehört und seit mehr als zehn Jahren ungenutzt ist.
Ohne die Lösung generell in Frage zu stellen, wiesen die Stadträte Klaus Brehm und Ingrid Stahl darauf hin, dass es in beiden Stadtteilen keinerlei Infrastruktur für die Flüchtlinge gebe. Um einzukaufen oder Ärzte aufzusuchen, müssten die Leute in die Stadt kommen. Mend erklärte, dass es sich um anerkannte Flüchtlinge handele, die hierzulande integriert seien oder integriert werden müssten. Einige besäßen ein Auto, andere könnten auf den gut erschlossenen Buslinien die Stadt erreichen. Mend strebt nun vor allem für das Hellmitzheimer Schulhaus eine Lösung an; dort sollen zwei Wohnungen entstehen. Er könne jedoch nicht versprechen, dass er auch Erfolg habe.