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MÜNSTERSCHWARZACH
Fleischlieferant für 700 Personen
Br. Chrysostomus Kaiser.
Foto: ABTEI | Br. Chrysostomus Kaiser.
Dagmar Ungerer-Brams
 |  aktualisiert: 28.05.2019 10:26 Uhr

Im Kloster in Münsterschwarzach feiert an diesem Dienstag Bruder Chrysostomus Kaiser 80. Geburtstag. Weithin bekannt ist er als Metzgermeister der Abtei, der sich auch in der Fleischer-Innung und in der Lehrlingsausbildung engagierte. Über 700 Personen musste die Metzgerei versorgen.

Arthur Kaiser, wie er mit dem Taufnamen heißt, wurde am 25. Februar 1934 in Hassenbach, heute ein Ortsteil von Oberthulba (Landkreis Bad Kissingen) geboren. 1948 kam er als Vierzehnjähriger nach Münsterschwarzach, um im Kloster das Metzgerhandwerk zu erlernen. 1951 bat er um Aufnahme in die Benediktiner-Abtei und erhielt den Klosternamen Bruder Chrysostomus. 1956 folgten die ewigen Gelübde.

Der Lebenswunsch wäre gewesen, als Missionar zu wirken. Aber es sollte anders kommen. Nicht Korea, sondern Münsterschwarzach wurde seine Klosterheimat. Der damalige Klostermetzger, Bruder Gebhard Pfeifer, musste krank ausscheiden, deshalb musste Bruder Chrysostomus die Klostermetzgerei übernehmen. Zuvor hatte er in Augsburg mit ausgezeichnetem Erfolg die Fleischer-Meisterprüfung abgelegt. Er war ein Metzger mit Leib und Seele, so die Mitteilung der Abtei. Kaiser hatte ein großes Arbeitspensum zu bewältigen. Er belieferte die Klosterküche, das Gästehaus, das Egbert-Gymnasium, das Kloster St. Benedikt in Würzburg, das Klostergut Kaltenhof bei Schweinfurt und die Landvolkshochschule Klaus von Flüe in Münsterschwarzach mit täglich über 700 Personen. Dabei erfolgte sowohl die Schlachtung als auch die Verarbeitung in der Klostermetzgerei. Bruder Chrysostomus versah zusätzlich noch Aufgaben für die Fleischer-Innung Kitzingen. Nach Inbetriebnahme der neuen Metzgerei 1970 entstand auf Wunsch der Innung in Münsterschwarzach ein Ausbildungszentrum für den Metzger-Nachwuchs der Region. Viele Jahre wurde dort die überbetriebliche Ausbildung durchgeführt. Neben der überbetrieblichen Ausbildung hat er in seinem Betrieb 27 eigene Lehrlinge ausgebildet. Viele Jahre war er auch Schriftführer der Innung. Aus gesundheitlichen Gründen musste er seine geliebte Tätigkeit in der Metzgerei beenden.

Noch heute arbeitet Bruder Chrysostomus in den verschiedenen Klosterbereichen. So war er Sekretär im Gymnasium, Pförtner im Kloster St. Benedikt in Würzburg und ist seit 1989 in der Missionsprokura eingesetzt. Jetzt ist er im Packraum für den Versand der Zeitschriften und Kalender zuständig. Vorher leitete er viele Jahre die Export-Abteilung des Missionsversandes. Viele Güter und Waren hat er mit Container und Kisten in die Mission nach Afrika gesandt und hat dort Dankbarkeit erfahren. Seine Hobbys sind das Lesen von Büchern und Zeitschriften, außerdem hört und spielt er gerne Musik. Jahrzehntelang hat er in der Klosterblaskapelle die große Tuba geblasen.

 
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