Bittere Nachricht für 30 000 Investoren, die den Versprechungen der Finanzberater von Deltoton in Dettelbach (Lkr. Kitzingen) geglaubt hatten: Das Unternehmen, das von prominenten Ex-Fechtern gegründet worden war, hat jetzt Insolvenzantrag gestellt, nachdem die Staatsanwaltschaft Würzburg die Firmenspitze im Dezember in Untersuchungshaft genommen hatte.
Der Würzburger Rechtsanwalt Markus Schädler von der Bendel Insolvenzverwaltung AG ist vom Amtsgericht Würzburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Schädler bestätigte das auf Anfrage. Sein Mandat umfasst drei Firmen: Die Deltoton GmbH, die CSA Beteiligungsfonds 4 GmbH & Co. KG sowie die CSA Beteiligungsfonds 5 GmbH & Co. KG.
Deltoton hatte Kunden eine Altersabsicherung mit traumhaften Zinsen versprochen, wie sie bei sicheren Geldanlagen nicht üblich sind. Experten zweifeln seit 14 Jahren an der Seriosität dieses Angebots, offenbar zu Recht: 2011 fuhr Deltoton laut dem Handelsblatt rund 150 Millionen Euro Verluste ein. Tausende von Kunden versuchten, aus den Verträgen auszusteigen.
Inzwischen stehen führende Mitarbeiter des Unternehmens – darunter einer der Firmengründer – im Verdacht, Millionen ihrer Kunden nicht wie versprochen investiert zu haben, sondern in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug, Untreue und Geldwäsche. Die Ermittlungen könnten sich – wie in vergleichbaren Fällen – über Jahre hinziehen.
Schädler sagte am Donnerstag auf Anfrage: „Es handelt sich um ein sehr umfangreiches Verfahren, bei dem wir eng mit den ermittelnden Behörden zusammenarbeiten.“ Oberstes Ziel sei es, den Schaden für die Anleger so gering wie möglich zu halten.
Bitter für die Anleger, die den Versprechen der Berater geglaubt hatten: Bei dieser speziellen Anlageform in atypisch stille Beteiligungen stehen sie im Fall der Insolvenz in der Reihe der Gläubiger als Mitunternehmer an letzter Stelle.
Ihnen droht nach Einschätzung von Verbraucherschutz-Anwälten sogar der Totalverlust ihres investierten Geldes. Seit 2013 hatte die von Frankonia in Deltoton umgetaufte Firma ihre Kunden sogar unverhohlen aufgefordert, wegen der hohen Verluste weiteres Geld nachzuschießen.
Deswegen weise ich als Linke Bazille vom Dienst (gg) der Vollständigkeit halber darauf hin, dass ich
a) tatsächlich mehr davon halte, Geld durch eigene Leistung zu verdienen(!) als dadurch, Geld für sich "arbeiten" zu lassen und
b) meiner bescheidenen Meinung nach dann am System was nicht stimmt, wenn es mehr bringt Geld arbeiten zu lassen als selber zu arbeiten - weil das natürlicherweise und zwingend dazu führen muss, dass "clevere" Leute danach streben, möglichst viel Geld zu besitzen, um möglichst viel zu "verdienen". Das geht
c) genau dann in die Hose, wenn die "cleveren" Leute nicht clever genug sind und führt
d) gerne mal dazu, dass Leute, die für solche "Verrenkungen" normalerweise ein müdes Grinsen übrig haben, den übers Ohr gehauenen (Nicht-)"Cleveren" auch noch die "Stütze" bezahlen dürfen für deren ###sinn, während die wirklich Cleveren absahnen ohne Ende.
Apropos, was halten Sie eigentlich von der griechischen Regierung? Clever?
Meiner Meinung nach haben oftmal auch die Anleger eine gewisse Mitschuld! Wer anderen leichtgläubig sein sauer verdientes Geld vertraut aufgrund "traumhafter Renditeversprechungen" ist irgendwie auch selbst an seiner eigenen Misere schuld!
Natürlich sollen die Schuldigen verurteilt und auch eingesperrt werden - aber wie schon ein Vorredner sagt: "Gier frisst Hirn".
Ich geh davon aus das es sich bei allen Anlegern um erwachsene Personen mit einem "normalen" Geisteszustand handelt.
Inzwischen ist es ja so, dass diejenigen die etwas herstellen oder eine Dienstleistung erbringen, einen ständig steigenden Anteil vom Ertrag an solche abgeben müssen, die zur Wertschöpfung nichts beitragen außer ersteren Abstraktum zu leihen, um ihnen die Arbeit überhaupt zu ermöglichen. Ja der Besitz von (genug) Abstraktum führt schneller zum Besitz von noch mehr Abstraktum als das Herstellen von Waren oder Erbringen von Leistungen.
Das ist doch krank.
Entweder die Menschheit sieht das ein und kommt zur Vernunft, bevor dem Abstraktum zuviel von dem (oder gar alles) geopfert ist, was einen echten Wert hat (wie zum Beispiel auch saubere Luft, Wasser und Lebensmittel) - oder das Ganze nimmt ein böses Ende (s. Weissagung der Cree).
Eine gute Frage ist es auch, wieviel von dem Besitz an Abstraktum auf virtuellen Werten wie z. B. Aktien/ Firmenanteilen (bzw. deren Verkauf zur "richtigen Zeit") beruht, die u. U. innerhalb kürzester Zeit ihren Wert (im Extremfall völlig) verlieren können (wobei das über den "tatsächlichen Wert" des Unternehmens auch nicht einen Piep zuverlässige Auskunft gibt).
Und wieso das passieren kann, obwohl der Aufsichtsratsvorsitzender ein bekannter Fachanwalt für Insolvenzrecht ist?