
Wenn im Geiselwinder Autohof Strohofer das traditionelle Truckerfest ins Haus steht, mutiert der Autohof alljährlich zum Mekka der Laster-Fahrenden und Anhängern der Countrymusik. Zur 41. Auflage fanden wieder Tausende Besucherinnen und Besucher den Weg in den Steigerwald, um rund 700 Trucks zu bewundern oder Musik von Stefanie Hertel zu hören. Als "einer von uns" in der Countrymusik-Szene gilt Tom Astor, der schon bei der Premiere im Jahr 1981 dabei war und heuer sein 60-jähriges Bühnenjubiläum feierte. Diese Reaktion unterhielt sich mit Truckern über das Truckerfest und ihren Berufsalltag.
Der Wunsch nach mehr Parkplätzen und Toiletten

Jenny Müglich aus Fulda: Sie 37-Jährige hatte vor sechs Jahren als Mitarbeiterin eine Transportfirma übernommen und auf ihren Lastern prangen jetzt die Schriftzüge "Jennys Kistenbrummis". Sie fährt mit ihren Kollegen Getränke. Dabei sind manche Routen in Unterfranken, aber Ziele sind auch zwischen Leipzig und Dresden. "Ich gehöre fast schon zum Inventar", scherzt Jenny Müglich, die sich mehr Parkplätze und Toiletten an den Autobahnen wünscht.
530 PS und ganz viel Stolz

Florian Pamostat aus Hagen: Der Fan von Hardrock und Countrymusik erlebte nach einem Arbeitgeber-Wechsel heuer seine Premiere in Geiselwind und war sofort begeistert. Er fährt für die Firma AM Transporte aus Cjchem und hat einen DAF 106 mit 530 PS und einer Black-Edition-Auflieger als festes Fahrzeug, das er stolz durch die Lande steuert. Der 28-Jährige würde es begrüßen, wenn Lampenbügel und Zusatzbeleuchtungen an den Brummis erlaubt würden.
Trucker-Fest ist längst Pflichtprogramm

Steffen Stier aus Burghaslach: Der 32-Jährige nennt drei Züge sein Eigen. Er transportiert je nach Auftragslage Zement, Getränke und Altpapier. Er kann als Kind des Truckerfestes gelten, kommt er doch schon über 20 Jahre hierher. "Das Truckerfest ist für mich und meine Kollegen ein Pflichtprogramm", sagt der Berufskraftfahrer. Er ist Mitglied des Drei-Bohrer-Clubs mit 37 Truckern aus der Region, deren Haupttreffen jedes Jahr bei den Strohofers über die Bühne geht. "Natürlich sind wir jeden Abend bei den Konzerten dabei", sagt Steffen Stier.
Die Stunden lieber nicht zählen

Stefan Zehnter aus Zaberfeld: Der Mann aus dem Landkreis Heilbronn ist mit 22 Jahren als Brummikapitän schon ein alter Hase und fährt aktuell für die Firma Genthner Transport aus Oberdertingen. Sein Arbeitsgerät ist ein MAN TGX 640 mit eben 640 PS unter der Haube. Er ist im Fernverkehr auch international bisweilen bis zu zwei Wochen unterwegs. Er fährt wie viele Kollegen für Festgehalt und zählt lieber seine geschrubbten Stunden nicht. Stefan Zehnter hält nichts vom in Deutschland geltenden Sonntagsfahrverbot. "Wenn wir sonntags fahren dürften, wären die Montage stressfreier, das Disponieren einfacher", findet er.
