Heimat hat etwas damit zu tun, wo man geboren wird. Welch Überraschung war es, als bei der Vorstellung sich all jene erheben sollten, die nicht im Landkreis Kitzingen zur Welt gekommen sind. Über die Hälfte der etwa 350 anwesenden Menschen standen auf. Wer an diesem Sonntag im Sonnenschein am Mainufer saß, verstand sehr wohl, weshalb es Menschen hierher zieht. Dass wir für diese Natur, die Stadt, die Menschen unbedingt dankbar sein dürfen, bestärkte Bürgermeister Stefan Güntner in seinem Grußwort.
Denn Heimat entsteht vor allem durch Beziehung – zu den vertrauten Menschen, aber auch innerhalb von Gemeinschaften und letztlich in der Beziehung zu Gott. Und so spannte der Gottesdienst zum "Fest der Kirchen" einen großen Bogen: aus allen christlichen Gemeinden Kitzingens taten Menschen das Ihre dazu, damit es ein abwechslungsreiches, buntes Fest wurde.
So unterschiedlich wie die Musik, die von Posaunenklängen bis zu rockigen Rhythmen, von traditionellen Liedern bis zu Lobpreissongs reichte, so unterschiedlich waren die Mitfeiernden. Und genau das macht das "Fest der Kirchen" so besonders, das am Sonntag zum dritten Mal in Folge gefeiert wurde.
Nach einer langen Zeit, in der sich christliche Gemeinschaften voneinander abgegrenzt und gegenseitig beargwöhnt haben, ist nun eine Zeit gekommen, in der sich Christen auf das besinnen, was sie verbindet. Und auch wenn man manchmal übereinander schmunzeln muss – am Ende haben sich alle in ihrer Vielfalt bereichert. Ein besonderes Geschenk machte "Gelato Time" den Gemeinden mit fünf leckeren Eissorten. Herzlichen Dank für diese erfrischende Geste.
Von: Esther Zeiher (Pfarrerin, Ev Stadtkirche Kitzingen )