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Dettelbach
Felix Wallström verpasst wohl Sprung in den Landtag: "Es warten andere Aufgaben auf mich"
Felix Wallström kann vom Aufschwung der Freien Wähler nicht profitieren. Im Stimmkreis Kitzingen fuhr er mit 16,5 Prozent dennoch ein gutes Ergebnis ein. Hadern mit der Stimmkreis-Größe.
Hoffen am Sonntagabend: Beim Wahlabend der Freien Wähler im Landkreis Kitzingen in Dettelbach war die Stimmung durchaus erwartungsfroh.
Foto: Andreas Stöckinger | Hoffen am Sonntagabend: Beim Wahlabend der Freien Wähler im Landkreis Kitzingen in Dettelbach war die Stimmung durchaus erwartungsfroh.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:49 Uhr

Für Felix Wallström hatte der Wahlabend am Sonntag noch keine Entscheidung gebracht. Auch am Montag war für den Direktkandidaten der Freien Wähler zunächst nicht klar, ob er im Sog des guten Gesamtergebnisses seiner Partei über die Liste den Sprung in den Landtag geschafft hat. Am Mittag, als drei der neun Stimmkreise, darunter Würzburg, ausgezählt waren, schwand der Optimismus beim 28-jährigen Volkacher. "Es zeichnet sich ab, dass es nicht funktionieren wird."

Ein wenig Enttäuschung sei schon dabei, gab Wallström auf Nachfrage zu. "Wenn man sich über eine lange Strecke sehr dafür eingesetzt hat, ist man schon etwas enttäuscht. Schade, dass es nicht die entsprechenden Früchte getragen hat." Dass es für ihn trotz des prozentual guten Ergebnisses im Stimmkreis Kitzingen mit 16,5 Prozent nicht ausreichte, sei ärgerlich, das Wahlrecht sei aber so. "Andere haben mehr Stimmen bekommen. Ich glaube, es warten andere Aufgaben auf mich." Welche, das ließ er offen.

Zehn Sitze mehr – trotzdem reicht es nicht für Wallström

Wallström konnte also nicht davon profitieren, dass die Freien Wähler in Bayern mit 38 Sitzen zehn mehr errangen als bei der letzten Landtagswahl. Drei Sitze der Freien gehen laut der vorläufigen Sitzverteilung über die Liste an die Freien in Unterfranken; Wallström lag zuletzt auf Platz fünf.

Auf Platz drei betrug der Abstand einige Stimmen. Diesen einzuholen, sei schwierig, hatte er bereits am Montagvormittag orakelt. Es wirke sich aus, dass der Stimmkreis Kitzingen von den Einwohnerzahlen – und damit auch von den Stimmenzahlen – deutlich kleiner sei als die anderen.

Ob es reichen wird? Das war die große Frage am Sonntagabend in Dettelbach. Mit 16,5 Prozent fuhr Felix Wallström im Landkreis ein gutes Ergebnis ein.
Foto: Andreas Stöckinger | Ob es reichen wird? Das war die große Frage am Sonntagabend in Dettelbach. Mit 16,5 Prozent fuhr Felix Wallström im Landkreis ein gutes Ergebnis ein.

Landrätin Tamara Bischof bedauerte es, dass es für Walllström nicht reichte. "Das ist sehr schade. Wir haben uns mit den Freien Wählern ein etwas besseres Ergebnis im Landkreis gewünscht. Es wäre gut gewesen, mit Felix Wallström einen jungen und dynamischen Mann nach München zu schicken." Als Demokrat müsse man das Ergebnis akzeptieren, der Stimmkreis Kitzingen habe leider weniger Wählerinnen und Wähler als andere. Einzig positiver Aspekt sei, dass die Freien auch im Stimmkreis Kitzingen zweitstärkste Kraft sind.

Landrätin: Aiwanger-Affäre spielte keine Rolle

Beim Blick auf das Gesamtergebnis der Freien mochte die Landrätin nicht unterschreiben, dass die Affäre im Vorfeld um Parteichef Hubert Aiwanger das Ergebnis noch beflügelt habe. "Das hätten wir nicht gebraucht, darauf hätten wir gut und gerne verzichten können. Wir hätten auch so ein gutes Ergebnis erzielt", kommentierte sie den kritischen Punkt.

Am Sonntagabend hatte sich die Landkreis-Führungsspitze der Freien zum gemeinsamen Fernseh-Abend im Weingut Apfelbacher in Dettelbach versammelt. Einige, wie Landrätin Tamara Bischof, ihre Stellvertreterin Susanne Knof, Listenkandidat Alexander Bönig aus Unterspiesheim oder auch Stefan Wolbert waren schon vor 18 Uhr eingetroffen, um die Hochrechnungen und ersten Ergebnisse gespannt zu verfolgen.

Gastgeber Sebastian Apfelbacher hatte seinen Marathon schon hinter sich. Er war just am Vormittag beim München Marathon gelaufen. In knapp unter drei Stunden erreichte er das Ziel, um rechtzeitig am Abend die Gäste zu bewirten.

Applaus für 15 Prozent

Die Stimmung war beim Blick auf den Bildschirm gespannt-optimistisch. Im Lauf des Abends gesellte sich auch Josef Mend, Vorsitzender der Fraktion im Kreistag, zu der Runde. In dieser kam spontan Applaus auf, als die Prozente in der TV-Wahlsendung auf deutlich über 15 kletterten.

Das ließ auch Mend schmunzeln. "Ich gehe davon aus, dass es Felix Wallström über die Liste schafft. Das wäre auch für den politischen Wettbewerb hier im Landkreis gut", meinte der Iphöfer. Mends Hoffnung sollte sich nicht erfüllen.

 
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