Am Pfingstmontag, 29. Mai, steht im Rügerrieth bei Mainbernheim um 10.30 Uhr wieder der traditionelle ökumenische Feldgottesdienst auf dem Programm.
Am Wegekreuz mit Informationstafel zum Flurdenkmal erwarten der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Rügerrieth Ludwig Döppert, die Bürgermeister der Rügerrieth-Gemeinden Mainbernheim, Michelfeld, Obernbreit und Willanzheim sowie die Geistlichkeit beider Konfessionen die Besucher zum bis ins weit ins Mittelalter zurückreichenden Traditionsgottesdienst. Der vereinigte Posaunenchor begleitet den Gottesdienst, der bei schlechtem Wetter in der historischen Feldscheune stattfindet.
In der Wildnis verlaufen
Der Name Rügerrieth geht auf einen ehemaligen Weiler zurück, der bereits im 14. Jahrhundert bestand und im Mittelalter wegen schlechter Bodenqualitäten unterging, nach anderen Quellen im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden sein soll. Das etwa 147 Hektar große Areal mit Wald, Wiesen und Äckern wird durchzogen von den Resten einer von französischen Kriegsgefangenen 1939 begonnenen Bahnverbindung zwischen Mainbernheim und Obernbreit.
Der Sage nach hat sich Kaiserin Kunigunde – nach anderen Quellen eine Gräfin von Seinsheim – in der Wildnis verlaufen und fand erst nach dem Abendläuten der Glocken in Obernbreit wieder heraus. Zum Dank soll sie den umliegenden Gemeinden die Freimark Rügerrieth geschenkt haben. An die Geschichte des Dorfes erinnert eine Steinstele, die auch der Arbeit der Kriegsgefangenen gewidmet ist.
Zum Festgottesdienst hat auch Ihre Kaiserliche Hoheit Kunigunde, von Tatjana Feindert dargestellte Symbolfigur aus dem Osing-Gebiet im benachbarten Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, angekündigt. Die Freimark Osing geht auf eine ähnliche Legende um die Kaiserin Kunigunde zurück mit dem Unterschied zum Rügerrieth, dass die regelmäßige Landverlosung bis heute durchgeführt wird.
Im Anschluss an den festlichen Pfingstgottesdienst sorgt der Heimat- und Kulturverein Rügerrieth am Wegekreuz für die Bewirtung der Besucher.