Die Siebener oder Feldgeschworenen gibt es schon seit dem späten Mittelalter, zuständig für Grenzfragen und Grenzsteine. In Dettelbach trafen sich am Samstag in der Maintalhalle gut 500 von ihnen aus dem ganzen Landkreis Kitzingen. Die Technik sei inzwischen fortgeschritten und setze inzwischen auf GPS in Verbindung mit einem Satelliten und Online-Austausch mit dem Vermessungsamt, erläuterte Oliver Treptau, Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Würzburg und Kitzingen. Treptau gab dazu in seinem Fachvortrag zahlreiche Tipps und Hinweise.
Für das Vermessungsamt blieben die Siebener dennoch unverzichtbar, ebenso wie für Gemeinden und Behörden. Sie könnten oft mit den Eigentümern viele Konflikte im Einvernehmen klären, seien für den Frieden im Ort wesentlich mitverantwortlich.
Der evangelische Pfarrer Otto Gölkel aus Albertshofen feierte zusammen mit dem katholischen Dekan Gerhard Spöckl von Kitzingen zu Beginn den traditionellen Gottesdienst in der Dettelbacher Wallfahrtskirche Maria im Sand. Gölkel zeigte den biblischen Zusammenhang von Wahrheit und Recht auf. Im Gottesdienst vereidigte Landrätin Tamara Bischof die 19 Neusiebener.
Nachfolge der scheidenden Feldgeschworenen geregelt
Weitere Gäste waren Vasilin Kelev vom Amt für ländliche Entwicklung sowie Gerd Düll vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Würzburg. Vom Patenverband aus Ochsenfurt war eine Delegation mit ihrem Vorsitzenden Werner Wenninger gekommen. Volker Spiegel vom Landratsamt Kitzingen, zuständig für die Kommunalaufsicht, begleitete die Veranstaltung.
Der Dettelbacher Bürgermeister Matthias Bielek wies darauf hin, dass in Dettelbach Fürstbischof Julius Echter, aus dessen Zeit die Wallfahrtskirche stammt, erstmals die Siebener eingeführt habe. Weinprinzessin Lina I. erzählte den Gästen vom Dettelbacher Wein.
Das Gedenken an die 13 seit 2023 verstorbenen, meist langjährigen Mitglieder übernahm Vorsitzender Erhard Müller. Geehrt wurden von Landrätin Bischof zusammen mit Robert Trentzsch vom Vermessungsamt neun Mitglieder für 25-jährige Mitgliedschaft. Elf Mitglieder sind schon 40 Jahre dabei. 16 Siebener beendeten aufgrund von Alter oder Gesundheitszustand ihren Feldgeschworenendienst und wurden zu Ehrensiebenern ernannt.
Kassiererin Gabriele Hack präsentierte den Kassenbericht mit guten Zahlen. So wurde der Vorstand entlastet. Die nächste Versammlung ist am 26. April 2025 in Volkach.
