Das Koordinierungszentrum WirKT, das sein Büro in der Marktstraße in Kitzingen hat, kümmert sich seit einigen Jahren um bürgerschaftliches Engagement in der Region. Durch die Institution soll das Zusammenbringen von Ehrenamtlichen und Bedürftigen erleichtert werden. Die Mitarbeiter in der Anlaufstelle unter Leitung von Lisa Kriesinger sind Ansprechpartner für Vereine und Einrichtungen, die ehrenamtliche Mitarbeiter beschäftigen oder Engagierte für ihre Arbeit benötigen.
Im Koordinierungszentrum werden sie zu unterschiedlichen Themen wie dem Datenschutz beraten und bekommen Unterstützung hinsichtlich der Akquise neuer Mitarbeiter. Zum anderen können sich Bereitwillige melden, die sich ehrenamtlich engagieren und sich über die Bandbreite der gemeinnützigen Arbeit informieren möchten.
In den vergangenen Jahren unterstützte das Bundesamt für Migration, Flüchtlinge und Integration unter Leitung von Annette Widmann-Mauz Institutionen in der Flüchtlingsarbeit. Dadurch konnte 2015 das Projekt "Begegnung und Partizipation im Engagement mit Geflüchteten" ins Leben gerufen werden. 2019 wurden so 24 Koordinierungsstellen an 22 Standorten in elf Bundesländern unterstützt.
Begleitung von Ehrenamtlichen
Die Aufgabenbereiche sind vielfältig: Einerseits steht die Gewinnung, Qualifizierung und Begleitung von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit im Vordergrund. Zum anderen werden Verbindungen zwischen wichtigen Akteuren in der Unterstützung von Flüchtlingen geschaffen, um die Arbeit besser stemmen zu können. Laut Gerald Möhrlein, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes der AWO Unterfranken, der auch das Koordinierungszentrum angehört, ist dies ein Vorzeigeprojekt in Sachen Flüchtlingsarbeit.
Doch nun seien die Fördergelder in Höhe von knapp 36 000 Euro vom Bund kurzfristig und völlig unerwartet für die Beteiligten nicht genehmigt worden. Und das, obwohl die Mitarbeiter Ende 2019 positive Rückmeldung in Bezug auf ihre geleistete Arbeit bekommen hätten, berichten die Betroffenen. Das wirft nun einige Probleme auf, denn durch die fehlende Förderung breche die Flüchtlingsarbeit der Institution komplett weg. Durch die kurzfristige Absage habe diese Arbeit ohne Ankündigung oder organisierten Übergang von heute auf morgen eingestellt werden müssen. Eine Begründung der nicht genehmigten Finanzierung lieferte die Bundesamt nach Aussage der AWO bisher nicht; eine Anfrage laufe noch.
Laut Möhrlein könne die fehlende Finanzierung auch personelle Konsequenzen haben. Die Priorität liege nun auf der Stabilisierung der Koordinierungsstelle, damit die ehrenamtliche Arbeit nicht ganz auf der Strecke bleibe. "Alleine über Spenden kann man sich nicht finanzieren", bekräftigt Möhrlein und hofft erneut auf zukünftige Unterstützung durch den Bund.