Zehn Parteien sind im Kitzinger Stadtrat vertreten. Geht es nach Kristina Amendt kommt nach der nächsten Stadtratswahl eine weitere hinzu. Die 52-Jährige hat den Kitzinger Ortsverband der FDP gegründet. „Wir wollen hier etwas erreichen“, kündigt sie an.
Geboren wurde sie in Ungarn, bis zu ihrem 26. Lebensjahr hat sie in Dunaújváros gelebt. „Freiheit gab es dort nicht“, denkt sie zurück. „Dabei liebe ich die Freiheit.“ Also reiste sie in den Westen, fand zuerst in Würzburg und dann in Kitzingen eine neue Heimat, heiratete und brachte zwei Töchter zur Welt.
Als freiheitsliebender Mensch arbeitet sie konsequenterweise als Freiberuflerin, unter anderem für die Projektentwicklung einer Firma, die Windkraftanlagen plant und betreibt. „Die 10-H-Regelung muss in Bayern weg“, fordert sie. „Sonst haben wir keine Chance, die Energiewende kostengünstig hinzubekommen.“
Bis zu 250 Meter hoch können die modernen Windräder werden. Nach jetziger Regelung müssten circa 2,5 Kilometer Abstand zwischen Wohnbebauung und Windrad liegen. „In jeder Hinsicht ein völlig überzogener Mindestabstand, den es in keinem einzigen anderen Bundesland gibt“, kritisiert sie. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Kommunen von Windenergieanlagen auf ihrem Gebiet finanziell angemessen profitieren. Natürlich braucht es zunächst eine sorgfältige Flächenanalyse“, sagt Amendt. „Aber dann müssen für solche Anlagen auch die Planungs- und Genehmigungsverfahren erheblich beschleunigt werden.“
Im Juli 2021 hat sich der Ortsverband Kitzingen offiziell gegründet. Vorher war Tina Amendt im Kreisverband aktiv und hat gemerkt, wie das Interesse der Menschen an der FDP nach und nach wuchs. „Vor allem junge Wähler haben sich bei uns gemeldet“, sagt sie. Die Mitgliederzahl stieg auf beinahe 90; der Ortsverband hatte aus dem Stand mehr als 20 Mitglieder. „Das jüngste Mitglied ist Jahrgang 2003“, sagt Kristina Amendt nicht ohne Stolz. Als „Junge Liberale“ wollen diese jungen Menschen jetzt ihren eigenen Verband im Landkreis Kitzingen gründen. Spezielle Themen gebe es genug: Die Digitalisierung, den Online-Unterricht, das Schulsystem im Generellen. Kristina Amendt möchte bei der nächsten Kommunalwahl mit einer FDP-Liste in Kitzingen vertreten sein. Ihr Ziel: ein bis zwei FDP-Stadträte im neuen Gremium.
Wichtige Ziele der FDP in Kitzingen: „Die Parksituation in Kitzingen finde ich ganz schrecklich. Und für Elektroautos fehlen Ladestationen“, sagt Amendt. „Ich finde es gut und wichtig, dass mehr Wohnungen gebaut werden und das geplante Einkaufszentrum in den Marshall-Heights ist meines Erachtens auch der richtige Weg. Zunächst einmal müssen wir uns in die wichtigsten Themen hineinarbeiten. Zum Glück haben wir ja noch ein wenig Zeit bis zur nächsten Wahl.“
Eigentlich wollte Kristina Amendt den Ortsverband bereits im Jahr 2020 gründen. Corona kam ihr dazwischen. Eine Auftaktversammlung in Präsenz war nicht möglich, die nötigen Formalien konnten online nicht umgesetzt werden.
Umso glücklicher war sie, als die Gründung im Juli 2021 gelang – und sich die Mitglieder gleich an die Arbeit machten: Bundestagswahlkampf. „Wir waren mit insgesamt drei Infoständen am Marktplatz vertreten“, erinnert sie sich. Die Themen dort drehten sich immer wieder um die Energie- und Wirtschaftspolitik. Und natürlich um Corona. Amendt hält es mit dem Würzburger Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Andrew Ullman: Eine allgemeine Impfpflicht hält sie für nicht richtig, eine selektive Impfpflicht wäre eine Überlegung wert, allerdings erst dann, wenn sich die Krankheitszahlen trotz aller anderen Maßnahmen erhöhen.
Mit der neuen Ampel-Regierung und der Rolle der FDP ist sie bis dato sehr zufrieden. „Wir haben die wichtigsten Ministerien bekommen“, sagt sie. Die GroKo habe es viel zu lange gegeben, es sei höchste Zeit für einen Wechsel gewesen. „Es ist ja nichts mehr passiert“, meint sie. „Jetzt weht endlich wieder ein frischer Wind.“
Den will Kristina Amendt in der Region so gut es geht ausnutzen und eigene Schwerpunkte setzen. Seit November letzten Jahres ist sie Beisitzerin im Vorstand der FDP Unterfranken. Gerne möchte sie dort in den Ressorts Energie und Umwelt weitere Verantwortung übernehmen. Im Ortsverband Kitzingen will sie zeitgleich die Mitgliedergewinnung vorantreiben. „Das geht im Moment leider nur online oder per Social Media“, bedauert sie.
Sobald die Pandemie es zulässt, will sie Veranstaltungen anberaumen, Treffen organisieren. Die Teamarbeit und der Austausch von Angesicht zu Angesicht ist ihr wichtig.
Wo sie all die Energie hernimmt? Kristina Amendt muss bei dieser Frage lachen. „Ich habe viel Energie und ich bin super organisiert“, sagt sie. Am Feierabend und an den Wochenenden habe sie Zeit für die Politik. Die Freiheit nimmt sie sich gerne.
Weitere Informationen: im Internet auf www.fdp-kitzingen.de oder für Fragen, Wünsche, Anregungen per Mail an buergermail@fdp-kitzingen.de