Manch einer wundert sich seit Monaten: Drei Häuser, aber eine Einrichtung? Damit soll in Kürze Schluss sein. Das Deutsche Fastnachtmuseum und die Akademie in der Luitpoldstraße sollen endlich wie ein Ensemble wirken. Museumsleiterin Daniela Sandner ist guter Dinge. Von April bis Juli hat sie sich im Rahmen einer Ideenwerkstatt intensiv mit Studenten des Faches Museologie in Würzburg und zusammen mit Dozentin Dr. Stefanie Menke mit der weiteren Gestaltung des Museums und der Akademie beschäftigt. Vier Details standen dabei im Vordergrund: Der erste Ausstellungsraum, der Lichthof, der Durchgang zum Eingangsbereich und die Fassade.
Fördergelder fließen in Kürze
„Wir sind hier tatsächlich noch nicht fertig“, sagt Sandner und blickt um sich. Gerade den Eingangsbereich empfindet sie selbst als unbefriedigend. Kein Wunder: Drei verschiedene Farben, unterschiedliche Materialien, ein Schaufenster, das nicht gerade mit der modernsten Museumstechnik bestückt ist. Veränderungen sind nötig. Weitere Fördergelder sollen in Kürze fließen. Die Neugestaltung kann fortgesetzt werden. „Wir wollen die Farbgestaltung der Fassade angleichen“, kündigt Sandner an. Will heißen: alles soll einheitlicher werden, vorzugsweise in orangem Farbton. Der weiße Schriftzug über dem alten Eingangsbereich soll übertüncht werden. „Die Figuren, die Klaus Christof gemalt hat, bleiben natürlich erhalten“, versichert sie. Auch das Schaufenster im mittleren der drei Häuser kann eine Auffrischung vertragen, wie Sandner zugibt.
Foto-Wand für Selfies
Die Studenten können sich dort die Installation einer Narrenfigur vorstellen, die Konfetti in die Luft wirft und den Besuchern den Weg in Richtung Eingang weist. „Die Wegeführung muss einfacher werden“, weiß auch Sandner. „Noch immer stehen Touristengruppen vor dem alten Eingang und wundern sich, dass niemand aufmacht.“ Bunt, jung, frech und modern: So umschreibt die Museumsleiterin die Vorschläge der rund 25 Studenten, die in den letzten Monaten regelmäßig zu Besuch im Kitzinger Museum waren, um ihre Ideen zu entwickeln. Im bislang kahlen Durchgang Richtung Eingang sollen verschiedene Symbolfiguren der Fastnacht aus ganz Europa installiert werden. Im Lichthof soll mit Lichtreflexen gearbeitet werden. Gespannte Drahtseile mit bunten Glassteinen zwischen den Stockwerken sollen farbige, flimmernde Effekte erzeugen. Eine Foto-Wand für Selfies darf nicht fehlen. Silhouetten von Figuren aus dem Museum sollen auf die Hauswand projiziert werden. Ein Narr, wer da kein Erinnerungsbild mit nach Hause nehmen will. Auch die Gestaltung des ersten Ausstellungsraumes ist von den Studenten neu überarbeitet worden. „Das ist bisher eher ein Sammelsurium an verschiedenen Ausstellungsstücken“, sagt Sandner. Künftig soll dort ein Teil der Kulisse aus der Kultsendung „Fastnacht in Franken“ nachgebaut werden – inklusive Logen. Die Besucher sollen dort unter anderem mit Videosequenzen aus den besten Sendungen unterhalten werden.
Das Grundkonzept steht
„Die jungen Leute haben viele schöne Ideen entwickelt“, freut sich Sandner bei der Präsentation des Konzeptes. Ideen, die nun in eine offizielle Ausschreibung fließen sollen. Die Agentur, die den Zuschlag erhält, wird sicher eigene Vorstellung in die Umsetzung mit einbringen wollen. Ein Problem ist das nicht. „Das Grundkonzept steht jedenfalls“, freut sich die Museumsleiterin. Ihre Hoffnung: Die Fassade wird noch in diesem Jahr angegangen. „Es wird wirklich Zeit, dass wir auch optisch als ein Ensemble wahrgenommen werden“, sagt sie.