Drohnende Bässe, laut Traktorhupen, Faschingshits: Unüberhörbar war am Dienstag der Faschingsumzug in Marktbreit. Der Zugverantwortliche Andreas Krutina zählte heuer insgesamt 27 Wagen und Fußgruppen aus der Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit und Umgebung und damit einige mehr als in den Vorjahren, weil alleine die Goßmannsdorfer Krackenblitze mit sieben Gruppen angerückt waren.
Die Zugspitze markierte die Riege des Marktbreiter Hockeyclubs, die über die ewige Baustelle Mainufer lästerte. Die Gruppe des Turnvereins Marktbreit zielte auf Alltagshelden wie Mamas ab. Sie hatten wie alle anderen Gruppen auch "Zuckerle" für die vierstellige Menge der Schaulustigen an Bord. Überall floss der Gratis-Alkohol in Strömen von den Wagen herab.
Zudem flogen Süßigkeiten in rauen Mengen und der Turnverein hatte gar eine große, mit Popcorn gefüllte Papiertonne mit dabei. Hoch her gings auch auf dem Wagen der Seinsheimer Galgenvögel und eine erstklassige Show boten ihre Damen der Elferratsgarde. Einen grandiosen Showtanz zelebrierten auch die Showtanzgruppe des TSV Gnodstadt.
Die vielköpfige Gruppe des TV Segnitz erschien im Matrosen-Outfit und am Traktor war in großen Lettern zu lesen: "Bei uns ist kein Ozean in Sicht, wir haben den Wein und den Main, mehr brauchen wir nicht". Die zweite Abordnung des Hockeyclubs machte Werbung für den Mannschaftssport und am Wagen aus dem Riedenheimer Ortsteil Aufstetten wurde schon jetzt für das Feuerwehrfest im Juni geworben. Eine ganz andere Botschaft sendeten die Bayerische Jungbauernschaft aus Martinsheim, sie forderten in den heute kriegerischen Zeiten: "Make love not war".
Auf allen Wagen prangte ein Schild mit dem Slogan: "Ohne Landwirtschaft keine Faschingsumzüge", die der Verein Landwirtschaft verbindet Bayern" initiiert hatte. Tatsächlich wäre ohne die Traktoren und Wagen vieles nicht möglich. Aber gerade in unseren schwierigen Zeiten war dem aufmerksamen Beobachter auch nicht entgangen, dass auch die Kräfte der Feuerwehr unabdingbar sind. Denn sie waren noch präsenter als sonst und versperrten mit Einsatzfahrzeugen die Zufahrten.
