In den Saal des Bistro Peanuts passte keine Maus mehr. Weit über 200 begeisterte Besucher, zum Teil aufwendig kostümiert, zündeten noch nach Mitternacht eine Faschingsrakete nach der anderen. Der Sitzungspräsident Steffen Drescher hatte aufgetischt: Bis aus Nürnberg waren die Komödianten angereist, die dem Publikum beim Lachen kaum eine Pause gönnten. "Und das auf der kleinsten Bühne der Welt", wie der Regionalpräsident Heiko Förster von der Föderation der europäischen Narren feststellt.
"Geht´s noch ?" rief Wolfgang Huskitsch aus Dorfporzelten fragend in das Publikum. Er stellt sich als Spezialist dem Wahnsinn des Alltags entgegen, was selbst ihm dann manchmal zu viel wird. Die Lokalmatadorin Doris Horner aus Brück beleuchtete die politischen und gesellschaftlichen Probleme im In- und Ausland. Als Mann verkleidet stellte sie den "Protokoller vom Bundestag" dar. Amüsant findet sie den Namen Annegret Kramp-Karrenbauer. "Dagegen ist Leutheusser-Schnarrenberger reines Wortspiel."
Über ganz andere Probleme berichtete Rainer Breuning aus Bad Königshofen: Nämlich die von älteren Menschen mit der Technik. Im Detail schilderte er, wie ein Kunde anstatt eines Staubsaugerroboters aus Versehen einen Rasenroboter gekauft hatte. Bildhaft schilderte er die Zustände im Wohnzimmer. Die Begeisterung im Saal steigerte sich kontinuierlich. Insbesondere die Elferräte von der Giemaulgilde Hätzfeld heizten als Zuschauer die Stimmung zusätzlich an, vor allem, als sie ihren Sänger Thomas Müller auf die Bühne schickten.
Weiter stieg die Stimmung, als der Präsident den Comedian Berhane-Berhane ankündigte, " das neue Licht auf den deutschen Comedybühnen." Mit klugen und witzigen Bonmots hatte er sofort das Publikum auf seiner Seite. Und seine verdammt guten Tanzeinlagen ließen die Damenwelt geradezu hinschmelzen. Küsschen hier, Orden da - Steffen Drescher hatte mit seinem Prinzenpaar alle Hände voll zu tun. Das Programm war eng getaktet, etliche Künstler hatten an dem Abend weitere Auftritte. "Es ist ein Wahnsinn, was die da mit ihrem kleinen Verein leisten" staunte ein Gastelferrat.
Dann kam von der Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft deren Vorsitzender Norbert Knorr, der als "Singender Präsident" seit über zehn Jahren unterwegs ist, gefolgt von Doris Paul von der "Schwarzen Elf" aus Schweinfurt, die nicht nur über die Fünfte Jahreszeit , sondern sogar über die Sechste Jahreszeit etwas zu erzählen hatte. Unter dem Motto "wer sich nach dem Weinfest überhaupt noch an das Weinfest erinnern kann, der hat das Weinfest nicht erlebt" nahm Peter Gräb, ein Dettelbacher Faschingsurgestein, als "Weingott Bacchus" die örtliche (Wein)-Szene aufs Korn.
Das Finale bildeten die "Jammersänger" von der "Kräuter Elf" aus Schwebheim. Sechs attraktive Frauen waren auf der Suche nach männlicher Begleitung, wobei sie allerdings nur über die Männer lästerten und ihre Späße mit ihnen machten. Erst am neuen Tag war die Veranstaltung zu Ende, mit total losgelösten Zuschauern und einem erschöpften Sitzungspräsidenten. Landrätin Tamara Bischoff war sich mit ihrem Mann einig: " Ich wünsche mir, dass es die DeKaGe noch lange gibt!"