Dr. Tobias Freund und Dr. Matthias Hock sind nicht nur langjährige Freunde, sondern auch überzeugte Allgemeinmediziner und Hausärzte. Im neuen Jahr starten sie in die Selbstständigkeit. Sie haben die Praxis der Gründwalds am Rand der Altstadt übernommen. Ab dem 2. Januar 2018 werden die beiden Mediziner loslegen: in weißer Hose und farbigem Polohemd übrigens. Die Zeiten der weißen Arztkittel sind in der Moltkestraße vorbei.
Grünwalds seit 30 Jahren aktiv
Die haben Dr. Gisela Kramer-Grünwald und Dr. Eduard Grünwald seit Mitte der 1980er Jahre getragen. Nach 30 Jahren geben sie jetzt ihre Praxis ab. Sie sind auf ihrer Homepage (www.praxis-drgruenwald.de) überzeugt, mit Matthias Hock (32) und Tobias Freund (35) „zwei junge, kompetente ärztliche Kollegen“ gefunden haben. Damit sei die hausärztliche Versorgung auch in der Zukunft sichergestellt.
Allgemeinmediziner aus Überzeugung
Und zwar mit zwei jungen Ärzten, die wissen, worauf sie sich einlassen. Sie haben beide in Würzburg oder/und Gießen Medizin studiert, ihre Erfahrungen in verschiedenen Fachbereichen wie dem Juliusspital Würzburg, aber auch an den Klinikstandorten in Bad Mergentheim und Bad Neustadt gesammelt. Sie kennen den Klinikalltag mit 24-Stunden-Diensten und Bereitschaften über Tage. Irgendwann waren sie überzeugt: „Allgemeinmedizin ist unser Ding.“ „Als Hausarzt kann man für die Patienten am meisten erreichen und leben kann man auch“, sagt Freund. Auch wenn Radiologen mehr verdienen und die Arbeitszeiten als Hausarzt nicht bei 40 Stunden enden. Denn Hausbesuche gehören für beide zum Programm.
Erfahrungen in der Praxis gesammelt
Was sie in Kitzingen erwartet, wissen sie. Beide haben über Monate bei den Gründwalds mitgearbeitet, kennen die „effizient geführte Praxis“, die Abläufe, die Patienten, auch die in den Alten- und Pflegeheimen und vor allem auch das Team. „Ein Traumteam, das können Sie ruhig schreiben“, diktiert Hock dazu in den Block.
Umfeld in der Stadt passt
Beide Mediziner kennen das Umfeld in Kitzingen. „Würzburg wäre für uns für so einen Schritt nicht in Frage gekommen“, sagen sie, da gebe es immer noch zu viele Hausärzte. Die Zusammenarbeit mit den Facharzt- oder den Hausarztkollegen sei in Kitzingen hervorragend, was nicht überall so sei. Auch auf die Klinik Kitzinger Land lassen sie nichts kommen. Das sind alles Voraussetzungen, die die beiden in ihrer Entscheidung bestärkten, gemeinsam einzusteigen.
Möglichkeit für gemeinsame Praxis gefunden
Sie wollten schon immer zu zweit beruflich etwas machen, sagen sie, haben eine entsprechende Möglichkeit gesucht. Nachfolger suchen viele Hausärzte, dass aber in einer Praxis zwei Ärzte zeitgleich ihren Platz räumen, ist dann doch eher selten. In Kitzingen war das der Fall. Auf Kitzingen gekommen sind Freund und Hock über eine Hausarztausbildung an der Uni, an der die Gründwalds beteiligt waren. Der Rest war Ausprobieren und schließlich die Entscheidung, die Praxis zu übernehmen.
Einige Veränderungen geplant
Dort wird sich neben der Kleiderordnung noch einiges ändern: Seit einer Woche laufen die Renovierungsarbeiten. Am 2. Januar soll alles fertig sein und der Betrieb anlaufen. „Wir werden die Entwicklung beobachten“, sagt Hock, „und dann entscheiden, was noch geht und was nicht.“ Freund betont, dass die beiden noch mehr vorhätten. „Wir brauchen mehr Platz, suchen mittelfristig größere Räume“, sagt er. Eventuell soll auch ein dritter Arzt einbezogen werden. Aber: möglichst im Umkreis von 500 Metern. „Höchstens zehn Gehminuten“, sagt Freund. Und wie reagieren die Patienten auf die Neuen? Bedauern, dass Gründwalds aufhören, gibt es natürlich aber: „Die Zufriedenheit, dass es weitergeht, überwiegt.“
Start am 2. Januar
Aber das ist Zukunftsmusik. Los geht es am Dienstag, 2. Januar. Mit erweiterten Öffnungszeiten und in weißer Hose und farbigem Polohemd statt Arztkittel. Mehr unter www.hausarzt-kitzingen.de