Seit dem 1. Oktober 2016 gibt es im Landkreis Kitzingen vier Familienstützpunkte: in Volkach, Dettelbach, Wiesentheid und in Kitzingen selbst. Deren grundsätzliches Ziel ist es, mehr Familienbildung im gesamten Landkreis ermöglichen. Um das zu erreichen, bieten sie an den verschiedenen Standorten Kurse und Veranstaltungen für Eltern und solche, die es bald werden, an. Daneben agieren sie aber auch als Ansprechpartner vor Ort, wenn es in Familien Probleme gibt, bei denen Hilfe von außerhalb gefragt ist. So soll ein Rundumangebot von Information, Problemprävention und Konfliktlösung angeboten werden.
Julia Zimmermann-Giek, die im Landratsamt für die fachliche Betreuung der Stützpunkte verantwortlich ist, zeigt sich nach einem Jahr mit deren Arbeit zufrieden. „Anfangs hatten wir zwar noch weniger Kurse, aber mit der Zeit sind dann immer mehr Angebote dazugekommen“, sagt sie. Besonders groß sei die Nachfrage bei den Erste-Hilfe–Kursen gewesen, in denen die Eltern lernen, wie sie ihre Kinder im Ernstfall versorgen müssen. Drei solcher Kurse seien ursprünglich geplant gewesen, aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen hätten sechs stattgefunden.
Aber auch außergewöhnlicheres als ein Erste-Hilfe-Kurs findet sich im Programm der Familienstützpunkte, in dem die Veranstaltungen aller vier Standorte aufgelistet sind. So gibt es Kurse für „Indische Babymassage“ oder „Kangatraining“. Dabei handelt es sich um einen Fitnesskurs für Mütter, in den das Baby integriert wird. „Auch wenn das erst mal nach einem reinen Spaßkurs klingt, ist es das nicht“, erklärt Zimmermann-Giek. „Wir bieten so etwas an, um die Leute zu erreichen. Wenn wir dann einen Zugang zu ihnen haben, können wir bei Problemen helfen.“ Außerdem werde durch solche Kurse die Bindung zwischen Eltern und Kindern gestärkt.
Wichtig sei es ihr aber auch, so Zimmermann-Giek weiter, dass ihre Arbeit die Familien über das Babyalter hinaus erreiche. Deshalb werden auch Kochkurse, Vorträge über den richtigen Umgang mit Kindern in der Trotzphase und Informationsveranstaltungen zur Pubertät angeboten. So sind in den vergangenen zwölf Monaten 40 verschiedene Vorträge und Kurse zusammengekommen.
Regelmäßig finden in den Stützpunkten darüber hinaus Treffs für Eltern statt, bei denen sie sich mit anderen über ihre Erfahrungen austauschen können.
Finanziert werden die Stützpunkte zum Teil vom Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, das 21 000 Euro zur Verfügung stellt. Die selbe Summe steuert der Landkreis bei. Den Rest finanzieren die Kommunen, in denen die Familienstützpunkte angesiedelt sind, mit je 6000 bis 8000 Euro. In Volkach und Kitzingen stellen zudem externe Träger (die Dillinger Franziskanerinnen und die Aktionsgemeinschaft Sozialisation e.V.) Räumlichkeiten und Personal zur Verfügung.
Weitere Infos und das vollständige Programm der Familienstützpunkte gibt's unter www.kitzingen.de/familien. Serien-Start: In den nächsten vier Wochen stellen wir die vier Familienstützpunkte im Landkreis in loser Folge vor.