Fällt die traditionsreiche Wiesenbronner Kirchweih wegen Corona ein zweites Mal ins Wasser oder gibt es doch eine Möglichkeit, das Fest in abgespeckter Version ablaufen zu lassen? In der Ratssitzung am Dienstagabend in der Sporthalle gab es eine längere Diskussion, wie man es schafft, dass eines der Hauptereignisse in diesem Jahr nicht abgesagt werden muss. Da Neuerungen zur Verordnung für größere Veranstaltungen in Coronazeiten erst am 26. August bekannt gegeben werden, einigte man sich auf den Vorschlag von Bürgermeister Volkhard Warmdt, sich erst mit den Burschen und Vereinsvertretern zusammen zu setzen, um über den weiteren Werdegang zu beraten.
Christian Gebert berichtete, dass er im Landratsamt angerufen und erfahren habe, dass es derzeit keine Ausnahmegenehmigungen gebe und erst das genannte Datum abgewartet werden sollte. Gebert konnte sich aber die Kerm zumindest am Kirchweihdienstag als "Sportveranstaltung" mit Zuschauern vorstellen, da das Bürgerschießen sportlichen Charakter habe. Ein Kirchweihumzug der Burschen am Sonntag durch das Dorf dürfte nach Ansicht einiger Ratsmitglieder nicht machbar sein, da notwendige Abstände zwischen den Zuschauern nicht eingehalten werden könnten und diese registriert werden müssten, zudem müsse nach der bisherigen Regel ein Hygienekonzept vorgelegt werden. Vorstellbar sei da nur ein Auftritt der Burschen im Seegarten, da hier Platz für die Abstandsregel sei. Harald Höhn verwies auch auf die Gefahr, dass Alkohol die Runde mache, was nicht zulässig sei.
Keine Beanstandungen bei der Rechnungsprüfung
Nichts zu diskutieren und wesentlich einfacher hatten es die Ratsmitglieder bei den örtlichen Rechnungsprüfungen für die Jahre 2017 und 2018, zumal in beiden Fällen vom Rechnungsprüfungsausschuss keine Textziffern und Beanstandungen festgestellt wurden. Die Rechnung für 2017 lag für Einnahmen und Ausgaben bei 3 816 661 Euro und für 2018 bei 4 074 451 Euro. Der Verwaltung wurde einstimmige Entlastung erteilt, wobei der Bürgermeister von der Abstimmung ausgeschlossen war. Komplett einstimmig wurde der Jahresabschluss 2019 durch den bayrischen kommunalen Prüfungsverband für die Wiesenbronner Wasserversorgung abgesegnet. Die Bilanz in Aktiva und Passiva lautete auf 325 815 Euro, die Gewinnspanne lag bei 12 981 Euro.
Ebenso unisono einverstanden war die Ratsrunde mit der pauschalen Sportbetriebsförderung, die vor allem die Jugendarbeit unterstützen soll, früher unter dem Namen "Übungsleiterzuschuss" bekannt. Den Antrag dafür hatte der SV Wiesenbronn gestellt. Der staatliche Zuschuss liegt bei 780 Euro, der gemeindliche ist ebenso hoch und stellt eine freiwillige Leistung dar, betonte der Bürgermeister.
Beitragsersatz für den Kindergarten
Eine weitere freiwillige kommunale Leistung stellt der Beitragsersatz für den Kindergarten dar, bei dem der Freistaat Bayern 70 Prozent übernimmt und weitere 30 Prozent im Rahmen einer kommunalen Mitfinanzierung erfolgen können. Die Gemeinde Wiesenbronn gewährt 2070 Euro für zehn Kinder bis zehn Jahre und 98 Kinder über drei Jahre. Zu dieser sehr hohen Angabe erklärte Annette Prechtel, dass sie auf der monatlichen Abrechnung der Corona-Monate beruhe, "grundsätzlich geht es aber darum, dass die Eltern entlastet werden". So entspreche nach Abzug des elterlichen Beitragszuschusses der kommunale Anteil von 30 Prozent bei den Krippenkindern einem Betrag von 60 Euro und bei den Kindergarten- und Schulkindern einem Betrag von 30 Euro. Die Regelung des Beitragsersatzes wurde einstimmig befürwortet.
Bekannt gegeben wurde der Wiesenbronner Beitrag für die Schulverbände. Bei der Wiesentheider Mittelschule liegt die Summe für 18 Schüler bei 18 900 Euro, bei der Verbandsschule Kleinlangheim bei 92 664 Euro für 44 Schüler. An die Musikschule werden für vier Schüler 1200 Euro überwiesen.