Auch dieses Jahr führten die beiden letzten Exkursionen des Jahres der LBV-Kreisgruppe Kreisgruppe in die Lebensräume des Feldhamsters.
Im Raum Effeldorf empfing Janina Kempf, LBV-Koordinatorin des Artenhilfsprogramms für den Hamster im Landkreis Kitzingen, die Teilnehmer der beiden letzten Exkursionen des Jahres der LBV-Kreisgruppe Kreis gruppe und informierte diese an ausgewählten Stellen in der Flur über das Leben der nachtaktiven Nager und die Möglichkeiten, die Population zu erhalten. Feldhamster haben in Deutschland ihre Hauptverbreitung in Bayern und sind hier nur noch in den Landkreisen Scheinfurt, Würzburg zu finden und sind heute vom Aussterben bedroht. Zur Erhaltung dieser Tierart sind spezielle Bewirtschaftungsmaßnahmen notwendig, die nur in Zusammenarbeit mit den Landwirten umzusetzen sind.
Landwirte legen hierbei entweder einjährige Getreidestreifen oder vierjährige Feldhamsterinseln mit einem Drei-Streifen-System, das aus sich abwechselnden Blüh-, Getreide- und Luzernestreifen besteht und den Tieren neben Futter auch Sichtschutz vor Fressfeinden bietet. Gerade die Luzerne mit ihrem tiefreichenden Wurzeln versorgt die Hamster auch in Trockenzeiten mit grüner Blattmasse und damit auch Feuchtigkeit.
Bewährt hat sich im letzten Jahr mit dem hohen Ährenschnitt eine weitere Form der hamsterfreundlichen Bewirtschaftung, bei dem nur die Ähren geerntet werden und lange Stoppeln als Sichtschutz stehen bleiben.
"Für die hamsterfreundliche Bewirtschaftung ihrer Flächen erhalten die teilnehmenden Landwirte eine auskömmliche Entschädigung. Die Regierung von Unterfranken passt die Entschädigungssätze flexibel auch den Schwankungen auf der Getreidepreise an. Die finanzielle Attraktivität und die dauernde Präsenz der jeweiligen Ansprechpartner für das Artenhilfsprogramm ist die Grundlage für ein vertrauensvolles Verhältnis von Landwirten und Naturschützern und trägt maßgeblich dazu bei, dass sie Flächen im Artenhilfsprogramm von Jahr zu Jahr kontinuierlich gesteigert werden können. In diesem Jahr wurden so im Landkreis Kitzingen Maßnahmen auf 160 ha Fläche umgesetzt", so Janina Kempf auf die Frage, wie die Akzeptanz bei den Landwirten ist.
Von: Klaus Sanzenbacher (Vorsitzender, Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V. Kreisgruppe Kitzingen)