Zum Artikel "Hitzige Diskussion um große Eventanlage im kleinen Rehweiler", erschienen am 8. Oktober, nimmt die Bürgerinitiative Rehweiler Stellung. In der Berichterstattung sei nicht deutlich, geworden, dass die Bürger nicht gegen das Hotel und den gastronomischen Betrieb seien, sondern gegen die Umwandlung von 35 000 Quadratmetern.
Der Großteil der Rehweilerer steht laut einer Stellungnahme positiv zu der Entwicklung des ehemaligen Gasthofes Zehnder. Die Bürgerinitiative sei froh, dass wieder Leben in das Anwesen komme, aber sie sieht Ankündigungen wie "Feierlichkeiten in jeder Größe ohne Wenn und Aber" oder "Große Eventscheune für circa 500 bis 1000 Personen" auf der Homepage "mit sehr großer Skepsis". Mittlerweile wurde die Homepage allerdings umgestaltet und Sätze dieser Art sind dort nicht mehr zu finden. Eine Änderung des Flächennutzungsplanes würde laut Initiative Umwelt und Natur belasten und einen Einschnitt in die Lebensqualität und den Dorffrieden bedeuten.
Floskeln und zu wenige Informationen
Bei der Infoveranstaltung in Geiselwind wollten der Investor Dieter Öchsner und Bürgermeister Ernst Nickel das Vorhaben vorstellen und erläutern. "Diese einmalige Chance haben beide leider nicht genutzt", schreibt die Bürgerinitiative. Zwar sei kurzfristig ein neuer Plan zur Umwandlung der Flächen dargestellt worden, aber zu Veranstaltungen im Außenbereich habe es keine "zufriedenstellenden Informationen" gegeben – trotz Nachfragen. Besonders Öchsners "Floskeln" wie "Was kann ich denn noch tun, damit Sie zufrieden sind" tragen laut Bürgerinitiative "wenig zu einer gemeinsamen Lösung bei".
Von Bürgermeister Nickel und Verwaltungsleiter Wilfried Hack seien Fragen zur Lautstärke nur mit geltenden gesetzlichen Richtlinien kommentiert worden. Verwundert stellte die Bürgerinitiative fest, dass Nickel darauf hinwies, dass Öchsner im Falle einer Ablehnung rechtliche Schritte gegen die Gemeinde einlegen könne. "Diese Aussagen unseres Bürgermeisters wirken einschüchternd auf Entscheidungsträger sowie Bürgerinnen und Bürger", schreibt die Initiative.
Überdimensionierte Veranstaltungen
Die Mitglieder der Initiative – Gerhard Schäfer, Christoph und Dagmar Bossert, Hanspeter Kern, Uwe Tremmel und Margit Schauner – betonen, dass sie bewusst den Steigerwald als Lebensmittelpunkt gewählt haben. Der Grund, in Rehweiler zu leben und zu investieren, sei der bestehende Flächennutzungsplan gewesen. "Wir sind von Kontinuität ausgegangen und dass Veränderungen nur in einem angemessenen Rahmen umgesetzt werden", schreibt die Initiative. "Wir leben in und mit der Natur und freuen uns, wenn Gäste auch in den Genuss unserer Lebensqualität kommen."
Sprecher Gerhard Schäfer stellt klar, dass sie Hotel und Gastrobetrieb grundsätzlich positiv sehen. Allerdings seien Events mit 500 oder mehr Gästen in einem Dorf mit 280 Einwohnern überdimensioniert. Die Bürgerinitiative könne eine Änderung des Flächennutzungsplanes in der geplanten Größenordnung nicht akzeptieren. Denn: Der Naturpark Steigerwald genieße besondere Schutzverordnungen und verlange von den Verantwortlichen einen sensiblen Umgang mit Genehmigungen. Zum Schluss appelliert die Initiative an Bürgermeister und Gemeinderäte: "Schützen Sie uns vor überdimensionierten Veranstaltungen (...). Schieben Sie einem möglichen Missbrauch jetzt den Riegel vor."