Wenn am Wochenende das "Zykoopenair" in Mainbernheim die Metal-Szene zusammenruft, steht ein Wiedersehen mit einer längst aufgelösten Band auf dem Programm: Eternal Sadness findet in der alten Heimat wieder zusammen.
Metal und Rock wurden im fränkischen Raum schon immer großgeschrieben. Während in den letzten Jahren hauptsächlich Coverbands wie Justice und Number Nine den Ton angaben, waren vor 25 Jahren fünf Jungs aus dem Raum Kitzingen mit ihren Melodic-Death-Songs angesagt: Eternal Sadness.
Sieben Jahre Rocker
1994 gründeten Wolfgang Lutsch (Gitarre, Gesang) und Alexander Hagenauer (Gitarre) aus Mainbernheim mit 15 Jahren die Band. Die beiden Musiker fanden weitere Mitstreiter: 1995 stiegen Schlagzeuger Tom Hemmerlein (Großlangheim), Sänger Boris Tscheligi (Markt Einersheim), Timo Lechner (Keyboard und Gesang, Kitzingen) und Jörg Menche (Bassist, Kitzingen) ein. Boris Tscheligi verließ die Band 1998, Tom Hemmerlein 1999. Für ihn kam Helmuth Welther aus Iphofen zu Eternal Sadness. In sieben Jahren spielte die Gruppe rund 150 Konzerte, vorwiegend im Kitzinger Landkreis. Die Fangemeinde wuchs stetig und es wurden Vergleiche mit Sentenced und Amorphis gezogen, Größen der Melodic-Death-Szene. Es folgten Auftritte bei Festivals in Würzburg und Leipzig und man teilte sich die Bühne mit Größen wie Subway to Sally, Sentenced oder Bolt Thrower.
Bald wurden auch die einschlägigen Fachmagazine auf die Jungs aus dem Raum Kitzingen aufmerksam. Die Band gewann 1998 einen Bayern-2-Wettbewerb und wurde nach München zu einem Konzert eingeladen. Rund 10 000 Tonträger verkauften die Musiker durch Selbstvermarktung innerhalb der Metal-Szene. Zu den treuen Fans von Eternal Sadness gehört Johannes "Zykloop" Zäh, dessen Hof in Mainbernheim 2016 einem verheerenden Feuer zum Opfer gefallen ist, worauf es das erste Benefiz Konzert mehrerer Bands aus dem Metal- und Freundeskreis des Hofbesitzers gab. Das "Zykloopenair" war geboren! Und zu den Favoritenbands für dieses Jahr zählt Eternal Sadness.
Immer wieder Revival-Auftritte
Trotz der Auflösung der Band 2001 kam es immer wieder zu Revival-Auftritten. Und trotz beruflicher und familiärer Verpflichtungen sowie räumlicher Distanzen haben sich die Mitglieder nie aus den Augen verloren. Auch beim "Zykloopenair-Konzert" am Samstag, 04. Mai, geht es nicht um die Gage, sondern um eine zweistündige Zeitreise durch 25 Jahre Eternal Sadness, bei der Songs wie "Autumn", "Your Beauty" und "Set my soul on Fire" nicht fehlen dürfen.
Außer der Liebe zur Musik ist es der Hartnäckigkeit vieler Fans und von Johannes Zäh zu verdanken, dass es wieder zu einer Reunion kommt, sagt Timo Lechner. Und auch wenn es ruhiger zugeht als früher, "sind alle noch im Herzen jung geblieben und man geht mit Lust und Freude daran, mal wieder selbst zu spielen".
Alex Hagenauer freut sich auf alte Bekannte und hat wie der Rest der Truppe einfach "Bock drauf". Er ist mit seiner Band Soul Demise noch aktiv in der Musikszene. "Die alten Sadness-Songs zu spielen, war ein immenser Probeaufwand aber die Chemie in der Band stimmt immer noch", findet Hagenauer.
Erinnerungen ans erste Mal
Für Wolfgang Lutsch spielt der Nostalgie-Faktor eine große Rolle. Es sind eine Menge "Erstes-Mal-Erinnerungen" mit der Band und den Fans verbunden, die alle prägten.
Helmuth Welther meint gar, dass Eternal Sadness nicht richtig weg vom Fenster waren, auch wenn die Auftritte zwischendurch eher privater Natur waren.