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Escherndorf
Escherndorfer Weingut Rainer Sauer erhielt den Staatspreis für Baukultur
Im Foyer des Weingutes, das einen Weiberg stilisiert. Vorne rechts Rainer Sauer mit seiner Frau Helga, daneben der Sohn Daniel mit seiner Frau Anne und ihren zwei Kindern.
Foto: Hanns Strecker | Im Foyer des Weingutes, das einen Weiberg stilisiert. Vorne rechts Rainer Sauer mit seiner Frau Helga, daneben der Sohn Daniel mit seiner Frau Anne und ihren zwei Kindern.
Hanns Strecker
 |  aktualisiert: 08.04.2022 02:21 Uhr

"Herausragend", "vorbildlich", "beispielhaft", "innovativ", - dies ist nur ein Auszug von  Adjektiven in den Reden der Fachleute und Ehrengäste bei einem Besuch im Weingut Rainer Sauer. Vor längerer Zeit hatte eine Kommission der Ämter für Ländliche Entwicklung unter 2000 Bewerbern aus ganz Bayern zu entscheiden, wer für den Staatspreis für den Erhalt der Baukultur im ländlichen Bereich in Frage kommt. Das Weingut Rainer Sauer ist eines von 14 Auserwählten.

Entschieden wurde nach streng definierten Unterlagen und Fotos. Der Besuch der ausgewählten Objekte entfiel coronabedingt. Erst an diesem Wochenende konnte er nachgeholt werden.

Abteilungsleiter Vinzenz Dufter vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege und zugleich Mitglied im Preisgericht brachte es auf den Punkt: "Wir waren sofort begeistert von diesem Projekt!" Er beschreibt das Objekt als "ortsbildprägendes altes Gebäude, erweitert mit einer modernen Architektur. Dieses Alt und Neu fügt sich sehr gut zusammen."

Dufter freute sich, dass so viele Gäste aus verschiedenen Fachbereichen wie Architektur, Heimatpflege und Kultur gekommen waren. Dieser Winzerhof sei ein lehrreiches Beispiel für kommunale Entscheidungsträger. "Hier kann man sich Anregungen einholen!"

Betrieb lief während des Umbaus weiter

Rainer Sauer, der seinen Betrieb mittlerweilen an seinen Sohn Daniel abgegeben hat, beschreibt den "langen und schwierigen Prozess des Umbaus, da ja der Betrieb parallel weiterlaufen musste". Vater und Sohn hatten sich das Aufgabengebiet geteilt. Daniel war für den Weinbau zuständig und der Vater für den Umbau. "Entschieden wurde aber immer alles in der Familie", wie beide betonen.

Architekt Reinhard May war beeindruckt von der ausgezeichneten Vorarbeit des Hausherren, aber auch von seiner konstruktiven Kritik: "Er gab sich nie zufrieden. Sogar ein Baugerüst musste ein zweites Mal aufgestellt werden, um etwas nachzubessern."

Als besonders gelungen bezeichnete der Architekt den Eingang mit der Treppe zum ersten Stock. Er bezeichnete die Treppe als einen stilisierten Aufstieg in einem steilen Weinberg. Daher seien die Stufen auch aus Muschelkalk und das Geländer symbolisiere die Rebzeilen beziehungsweise die Holzstickel. Eine Vielzahl von kleineren Lampen, die von der Decke herunterhängen, sollen den Regen symbolisieren, den der Wein braucht, und eine großflächige Deckenleuchte die Sonne. Rainer Sauer erklärt seine Grundidee zu dem Gesamtbauwerk: Es sei "ein fränkischer Dreiseitenhof".

 
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