Beim Selbstvermarkten geht Escherndorf jetzt literarische Wege: Zwischen Fähre und Pfarrkirche soll in naher Zukunft an neun Stationen ein „Weg des Genusses“ entstehen, der sich an einem Werk des „Zeit“-Wissenschaftsredakteurs und Publizisten Gero von Randow orientiert. Welches Echo das Buch „Genießen. Eine Ausschweifung“ in der Winzergemeinde haben wird, beschrieb am Montag Stadträtin Katrin Blendel (CSU) im Volkacher Stadtrat.
Ziel der Initiative: Escherndorf will Besucher in den Ort holen. Lockmittel sind Stationen rund um die Straße An der Güß, die sich an neun der zehn Regeln aus Randows Werk orientieren. Vom „Übe dich im Genuss“ über „Werde ein Kunstwerk“ bis zu „Fürchte dich nicht vor der Lu(a)st“ werden den Besucher neben allerlei Scherenschnitt-Motiven am Weg auch diverse Angebote erwarten.
Alle Sinne freilassen
Im Plan laut Blendel sind unter anderem ein Genussgarten, eine Klanginstallation, ein Picknickplatz oder ein in den Sandstein am Festplatz eingefrästes Motto: „Lass alle Sinne frei.“ An etlichen Stellen soll es zudem Informationen zu Escherndorf, zu Wein und Winzern geben.
Das (wein-)kulturell ausgerichtete Marketing-Projekt ist Blendel zufolge nicht ganz billig. Über 60 000 Euro soll das Ganze kosten. Knapp die Hälfte werde die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau als Zuschuss finanzieren. Den Rest übernähmen die Escherndorfer Winzer.
Das Vorhaben stieß im Stadtrat auf positive Resonanz. Bürgermeister Peter Kornell sah in der Konzeption ein „bisschen Schicki-Micki“. Der Genussweg passe aber „in die moderne Zeit“.