Vertreter des Landratsamtes haben die Kindergärten in Willanzheim und Hüttenheim besichtigt. Das teilte Willanzheims Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert in der jüngsten Ratssitzung mit. Dabei sei offenkundig geworden, dass aufgrund von Räumlichkeiten und Personal keine weiteren Kinder aufgenommen werden können. Deswegen seien mittelfristig Erweiterungen notwendig, wenn die Zahl der Kinder weiter steigt.
Die Gemeinde habe deswegen den Bedarf bei allen Eltern abgefragt. Jetzt soll ein Gespräch mit den konfessionellen Kindergartenträgern folgen, um Möglichkeiten er eruieren, wie zehn zusätzliche Kinder ab dem kommenden Jahr untergebracht werden können. Eine Option könnte sein, die Waldkindergartengruppe auszubauen. Nach den Erkenntnissen aus der Sitzung mit allen Beteiligten werde sich der Gemeinderat des Themas annehmen.
Gemeinde muss aktuell keine Kredite aufnehmen
Die Haushaltsrechnung 2019 sei positiv ausgefallen, sagte die Bürgermeisterin, was dazu beitrug, dass die Gemeinde derzeit liquide sei und keine Kassenkredite aufnehmen müsse. Zur Gewerbesteuer könnten aktuell keine konkreten Aussagen getroffen werden, da gesunkene Gewerbesteuerzahlungen der Firmen im zweiten Halbjahr schon wieder ganz anders ausfallen können. Günther Schell, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen, gab sich trotzdem optimistisch, denn der Freistaat Bayern habe ein Kompensationsprogramm mit zwei Milliarden Euro aufgelegt, um Einnahmeverluste auszugleichen. Laut der Bürgermeisterin machen sich die Folgen der Corona-Pandemie auf jeden Fall bei der Einkommensteuerbeteiligung bemerkbar, dort habe die Gemeinde zuletzt 47 000 Euro weniger eingenommen.
Der Willanzheimer Gerhard Vogel will im Außenbereich vor dem alten Mühlgraben Richtung Markt Herrnsheim ein Vierfamilienhaus zur Vermietung bauen. Aus dem Landratsamt wurde eine grundsätzliche Genehmigung für das nicht privilegierte Vorhaben in Aussicht gestellt, wenn das Gebäude ziemlich nahe am Bestand der Vogel-Mühle errichtet wird. Nicht nur Timo Engelmann stufte das Gebäude als Fremdkörper ein, weitere Ratsmitglieder monierten, dass sich der Bauplan komplett vom bisherigen Bauensemble abhebe. Der Gemeinderat stellte deshalb eine Bebauung auf Basis der vorgelegten Bauvoranfrage nicht in Aussicht, sondern nur, wenn das Haus näher an den Bestand heranrücke und sich der Baukörper mehr dem Bestand anpasse.
Neubau vom Dorfgemeinschaftshaus geht gut voran
"Wir kommen gut auf der Baustelle voran", informierte die Bürgermeisterin zum Neubau des Kindergartens und des Dorfgemeinschaftshauses in Hüttenheim. In der Herrnsheimer Marktschänke sind inzwischen die Fenster erneuert, "das wertet das Gebäude optisch auf", befand Ingrid Reifenscheid-Eckert. Derzeit würden alle Böden ausgebaut und demnächst zusammen mit dem Bürgerhausverein die neuen Bodenbeläge ausgewählt.
Erneut behandelte der Gemeinderat einen Zuschussantrag für das Projekt Denkort Aumühle in Würzburg. Ingrid Reifenscheid-Eckert sprach sich für eine Beteiligung aus und bat um Ideen, an welchem Standort ein Gepäckstück-Exponat des Projektes platziert werden kann.
Kindergarten liefert künftig das Essen der Mittagsbetreuung
Aus der Sitzung des Grundschulverbandes hieß es, dass weit mehr Kinder für die Mittagsbetreuung angemeldet wurden und deswegen eine neue Küchenkraft benötigt wird. Der Kindergarten wird für das kommende Schuljahr neuerdings das Essen der Mittagsbetreuung liefern. Da die Lage derzeit unsicher ist, könne heute noch nicht gesagt werden, wie für die Kinder und Eltern der neuen Erstklässler der erste Schultag aussehen wird.
Für die Mobilisierung von Bauland startet die Gemeinde demnächst eine Bürgerbefragung, um Antworten von Besitzern von Baulücken oder Leerständen zu bekommen. Denn die Gemeinde will auf die Innenentwicklung setzen, anstatt schon wieder ein Baugebiet zu erschließen.
Von einem Ortstermin an der Kreisstraße 1 in Nenzenheim berichtete die Bürgermeisterin noch, dass trotz der dortigen Sperrung die Tannenbergstraße Richtung Hüttenheim weiter für Anlieger befahrbar bleibt.