"Es heißt immer: Wir müssen da mal etwas tun – aber es passiert nichts." Heftige Kritik, die sich da in der Sitzung am Montagabend in Gnötzheim von Gemeinderat Dieter Hahn in Richtung Bürgermeister Rainer Ott entlud. Grund dafür war ein Rückblick Otts auf den Rundgang der Räte durch die Ortsteile im vergangenen Jahr. Ehe in diesem Jahr wieder ein solcher Rundgang stattfindet, sollten erst einmal die Ergebnisse aus 2020 betrachtet werden.
Und da zeigte sich: Vor allem im Bereich der Ortsstraßen gibt es wohl einiges an Handlungsbedarf. "Des Gelumb is so räudig", war ein weiterer Kommentar von Hahn. Für Ott hatten in den vergangenen Jahren die Baugebiete Vorrang, wie er sagte. Zudem dürfte die Straßensanierung einiges an Gelder kosten. Und deshalb einigten sich die Räte auch auf einen Kompromiss: Jedes Ratsmitglied bekommt einen Straßenplan und zeichnet dort dann in seinem Ortsteil den Zustand der einzelnen Straßen ein.
Etliches aus der Ortsbegehung ist erledigt
Bei vier Ortsteilen, Martinsheim, Enheim, Gnötzheim und Unterickelsheim, gibt es da sicher einiges zu tun. Anschließend sollen eine Prioritätenliste erstellt und jährlich Mittel in den Haushalt für die Straßensanierung eingestellt werden. "Glaubt aber nicht, dass wir mit 50 000 oder 100 000 Euro im Jahr viel erreichen können", so kam die Warnung Otts.
Etliches aus der Ortsbegehung ist erledigt, aber beim Rückhaltebecken an der Kläranlage Martinsheim etwa fehlt noch eine Antwort des Wasserwirtschaftsamts. In Gnötzheim ist das Verputzen der Wände und der Boden in der alten Schule abgearbeitet, die Sanierung der Brunnengasse liegt beim Ingenieurbüro. Der Verkauf des Schulhauses in Enheim ist nicht so einfach, da es dort ein langjähriges Mietverhältnis gibt.
Auch in Martinsheim reißen sich die Bewerber um Bauland. Sechs Plätze im neuen Baugebiet sind bereits an Einheimische vergeben, vier Plätze für Auswärtige wurden am Montagabend anonymisiert unter den 24 Bewerbern verlost. Die Kosten für den Quadratmeter erschlossenen Baugrund belaufen sich auf 105 Euro.
Bürgerversammlungen müssen verschoben werden
Die Gemeinde Martinsheim wird sich nicht am Netzwerk jüdischer Friedhof in Rödelsee beteiligen, laut Aussagen in der Sitzung gab es keine Bürger aus der Gemeinde, die dort ihre letzte Ruhe fanden.
Die Bürgerversammlungen müssen um vier Wochen verschoben werden und finden jetzt am 25. November in Unterickelsheim, am 26. November in Enheim, am 1. Dezember in Martinsheim und am 3. Dezember in Gnötzheim statt.
Die im Schulverband abgelehnten Luftreiniger für die Grundschule Martinsheim kommen in der nächsten Verbandssitzung, die voraussichtlich für den 25. November geplant ist, nochmals auf die Tagesordnung.