
Die Temperaturen bleiben im Keller. Und es kommt sogar noch ein wenig Schnee dazu. Für Autofahrer heißt das in den nächsten Tagen: Aufpassen, vorsichtig fahren. Auf manchen Straßen bleibt es gefährlich glatt.
Guido Wolz lässt keine Zweifel aufkommen: Die Temperaturen bleiben hochwinterlich kalt. Von verbreitet strengem Frost spricht der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes, wenn er sich die Entwicklungen für Mainfranken auf dem Radarschirm näher anschaut. Bis zu minus 15 Grad sind in den nächsten Nächten drin. „In manchen Senken vielleicht sogar mehr“, meint Wolz. Ein bisschen Schnee kommt bis Donnerstagmittag mancherorts auch dazu. Bis zu zehn Zentimeter. Für Autofahrer ist das keine gute Nachricht – zumal die gefährlichen Eisplatten an manchen Stellen liegen bleiben.
„Wir kriegen diese blöden Dinger nicht weg“, sagt Georg Günther und der Ärger ist ihm anzuhören. Der Leiter des Kitzinger Bauhofes ist am Montagfrüh selbst mit rausgefahren und hat das Phänomen mit eigenen Augen gesehen: Wo viel Verkehr ist, auf den Bundesstraßen beispielsweise, sind die Straßen relativ frei von Eis und Schnee. Auf den Nebenstraßen sieht das anders aus. Durch den selteneren Verkehr verdichtet sich die Eismasse, mit dem Schneepflug kommen die Fahrer des Bauhofes gar nicht mehr unter die Fläche. „Das ist teilweise wie poliert“, sagt Günther und prophezeit: „Diese Eisplatten werden uns noch eine Zeit lang begleiten.“
Dabei tun seine Leute, was sie können. Der Berg zum Krankenhaus wurde in der Nacht zum Montag bereits um 0.30 Uhr geräumt – und im Lauf der Nacht immer wieder. Zehn Stunden waren seine Fahrer unterwegs. „Aber die Straßen sind pitschnass“, sagt Günther.
Und dazwischen haben sich feste Eisplatten gebildet. „Saublöd.“ Ähnlich sieht das Thomas Thiele vom Kreisbauhof. „Der Pflug kommt einfach nicht in die Eisplatte rein“, berichtet er. Und bis das Salz wirkt, dauert es eine ganze Weile. Gerade auf den Nebenstrecken ist die kalte Masse schon festgefahren. 10 bis 15 Zentimeter Schnee sind im flachen Land heruntergekommen, im Steigerwald waren es bis zu 25 Zentimeter. Um 2 Uhr in der Nacht begann die Schicht, bis um die Mittagszeit waren die Räumfahrzeuge im gesamten Landkreis im Einsatz. „Die Nebenstrecken werden immer noch befahren“, berichtet er beim Anruf kurz vor 12 Uhr mittag.
Die Bauhöfe richten sich auf weitere arbeitsreiche Nächte ein. Und das deckt sich mit den Prognosen des Meteorologen Wolz. Ein Tiefdrucksystem über Westeuropa drückt immer wieder feuchte und vor allem kalte Luft nach Mainfranken.
Ungewöhnlich ist das nicht für diese Zeit. Zwischen Anfang und Mitte Februar komme es immer wieder zu länger anhaltenden Frostperioden mit Schneefall. „Aber schon lange nicht mehr in dieser Heftigkeit“, sagt Wolz. Das letzte Mal fielen die Temperaturen 2012 dermaßen in den Keller. Die Wetterstation in Kitzingen meldete damals minus 18 Grad.
Relativ glimpflich fiel die Bilanz der Polizei aus. „Wir mussten nur ein paar Lkw mit anschleppen“, berichtet Thomas Röhr von der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried und dankt dem THW Ochsenfurt für die Hilfe. Für 144 Kilometer auf der A 3 und A 7 ist die Inspektion zuständig, vom Steigerwald bis Haidt Nord, von Gollhofen bis Gramschatz. Größere Unfälle gab es nicht, nur ein paar Rutscher an die Leitplanke. „Die Räumdienste haben ganze Arbeit geleistet“, so Röhr.
Im Landkreis Kitzingen kamen Sonntagnacht lediglich drei Fahrzeuge von der Fahrbahn ab. Der Schaden liegt bei insgesamt rund 8500 Euro. Am Montagvormittag sind drei weitere Unfälle wegen Straßenglätte gemeldet worden. Verletzt wurde bis dahin niemand. „Und das ist die Hauptsache“, meint Gerhard Klebrig von der PI Kitzingen und warnt alle Autofahrer davor, die Straßenverhältnisse zu unterschätzen. „Wenn die Straßen so vereist sind, wie derzeit, sollte man auf jeden Fall die Geschwindigkeit anpassen.“