Samstag Abend, Festhalle an der Sicker: Restlos überfüllt – kein Durchkommen mehr! Nur noch draußen, auf Bierbänken und an der frischen Luft konnte man ein Plätzchen finden.
Angelockt hatte die vielen Menschen das erste Seemannschor-Festival in Franken und vielleicht die Sehnsucht nach Sonne, Wind und Meer. Maritime Schlager, Volksweisen und Shanties (Seemannslieder) waren angekündigt, vorgetragen von den Aischgrund Schippers, dem Marinechor Bamberg und dem Gastgeber aus Würzburg, dem Shantychor.
„Singen bringt Menschen zusammen und macht nicht nur Freude, sondern auch Freunde“, formulierte es Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake aus Würzburg. Ortsteilsprecherin Anna Schlötter dankte Initiator Gerd Pfau vom Shantychor für seine Vermittlung und freute sich, dass das erste Seemannschor-Festival in Franken in Sickershausen stattfinde. Ein kurzes Grußwort sprach auch stellvertretender Landrat Paul Streng und fragte, ob denn ein Seemannschor in den Weinlandkreis Kitzingen passe. Natürlich, war die Antwort. „Denn bei uns geht die Lebensader Main von Ost nach West. Jeden Tag sehen wir die Schiffe vorbeiziehen.“
Moderator Josef Fiederling, Würzburg, begrüßte auch Weinprinzessin Stefanie Heigl aus Sickershausen, Bürgermeister Stefan Güntner aus Kitzingen und zahlreiche Stadträte und Vertreter der Vereine.
Los ging's mit einem stimmgewaltigen „Capitano, Capitano“, intoniert von den Aischgrund Schippern aus Neustadt/Aisch. Und weiter mit „Hoch im Norden …. weht ein rauher Wind....“ und Vaya Con Dios aus Spanien. Begleitet wurden die Sänger aus Neustadt von Schifferklavier und Gitarre und moderiert von Hans Weiland.
Schifferklavier, Gitarre und Schlagzeug begleiteten auch die „Blauen Jungs“ aus Bamberg. Reiner Gold kündigte mit einem Medley und einem flotten „So viel Wind“ auch wiegende Walzerklänge und temperamentvolle Weisen, wie Oh Jonny come a'long an.
Moin, moin – Mani Kirst vom Shantychor Würzburg, stilecht mit Bart und Mütze und beinahe echter Seemannssprache, verstand es, das Publikum zu begeistern. Mit launigen Sprüchen und dem Lied „Wir sind die Sailors von Würzburg“ hatte er die Zuhörer auf seiner Seite. Zum Mitsingen und Klatschen das bekannte „A long way to Tipperrary“ und „Sailin home“. Ein Solo gab es für Mitbegründer des Chores Jürgen Fuchs und Moderator Josef Fiederling.
Den Shantychor der Marinekameradschaft Admiral Scheer von 1899 aus Würzburg gibt es seit 43 Jahren unter der Leitung von Harald Götzelmann und hat momentan 26 aktive Mitglieder. Gegründet haben sich die Seemannschöre aus ehemaligen Marinesoldaten. Namensgeber Admiral Reinhard Scheer hatte unter der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg gedient.