"Wo tut es weh? Überall, überall, überall. Wo tut es weh? Wir weinen gemeinsam -muslimisch, jüdisch, palästinensisch, israelisch, kurdisch, türkisch, libysch, somalisch - überall".
Mit diesem berührenden Gedicht von Kübra Hümüsay aus der "Zeit" erschienen im Jahr 2024 eröffnete P. Meinrad Dufner gemeinsam mit Teresa Günther und Armin Hackl die Passionsausstellung unter dem Titel "solidarisch". In jeder Seitenkapelle der Abteikirche hängen in der gesamten Fastenzeit Werke, die sich besonderen Themen widmen: Krankheit, Flucht und Krieg, Kinder, Frauen, die Umwelt und die Grenze zwischen Arm und Reich. Als roter Faden zieht sich die Kreuzigungsdarstellung von Fr. Maurus Kraus durch die Bilder, von der P. Meinrad Gipsabdrücke anfertigte. Dias große Holzkreuz hängt normalerweise im Kreuzgang, nun steht es hinten in der Abteikirche.
Jedes lädt die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken ein, Über das Leid, Heimweh und Fremde, über Frauenschicksale, Kinderarbeit und Sklaverei, Artensterben und die Bewahrung der Schöpfung und auch den eigenen Wohlstand, während andere hungern und Not leiden.
Mit berührenden lyrischen Texten waren die vielen Gäste am Sonntagnachmittag eingeladen, wie zu einem Kreuzweg die einzelnen Stationen abzulaufen, in Stille zu beten und sich am Ende vor jedem Bildnis in Solidarität zu verneigen. Es ist eine Ausstellung, die ins Herz geht. Eine Ausstellung, die nachdenklich macht. Ergänzt wird sie durch ein großes Buch mit weiteren Bildern zu den einzelnen Themen. Bei ihr steht eine Figur von Fr. Maurus, die Jesus voller Erschöpfung auf seinem Kreuz zeigt. So schließe sich, sagte P. Meinrad, der Kreis zur Kreuzigungsdarstellung und lasse alle Menschen mit offenem Herzen und mehr Solidarität nach Hause gehen.
Von: Julia Martin (Pressearbeit, Abtei Münsterschwarzach)