Es ist einiges an Vermögen, das die Stadt Prichsenstadt durch eine Stiftung sozusagen auf der hohen Kante liegen hat. Das Problem ist nur, dass die Kommune an das Vermögen der Carl-Ebenauer-Stiftung nicht so richtig ran kommt. Das sich auf insgesamt rund vier Millionen Euro belaufende Vermögen wächst zwar weiter, die Stadt kann davon aber kaum etwas abrufen, weil das Geld zweckgebunden ist.
Im Stadtrat wurde nun zum wiederholten Mal darüber debattiert, wie es in der Frage weiter gehen soll. Zuletzt hatte das Gremium beschlossen, die Anlage des Grundstockvermögens in Aktienfonds über einen Zeitraum von 36 Monaten anzulegen. Gleichzeitig sollten die Regularien der Stiftung einmal überprüft werden.
Zweiter Bürgermeister Peter Eschenbacher, der die Sitzung leitete, trug zunächst einmal aktuelle Zahlen vor. So belief sich das Aktienvermögen mit Stand 30. Juni dieses Jahres auf 2,310 Millionen Euro, hinzukommt ein Vermögen in Investmentfonds mit rund zwei Millionen Euro.
Hintergrund des Ganzen ist, daas der einst aus Prichsenstadt stammende Nürnberger Apotheker Carl Ebenauer seiner Heimatstadt im Jahr 1964 Siemens-Aktien in einem Wert von damals 100.000 Mark vermachte. Der Stifter verfügte, dass der Erlös aus den Papieren zum Zweck des Erhalts des historischen Stadtbilds dienen solle. Die Wertpapiere gewannen mit der Zeit immer mehr an Wert. Gleichzeitig wurde von Bürgern kaum Geld abgerufen, um es für Renovierungen einzusetzen.
Zur aktuellen Sitzung hatte die Stadt kurz zum Thema Stiftungsvermögen mitgeteilt. "Das Grundstockvermögen der Stiftung ist in seinem Bestand dauerhaft und ungeschmälert zu erhalten", heißt es dort. Das war den Räten zu wenig, Alfons Saugel etwa hätte gerne eine Antwort, warum eine weitere Anlage nicht in Aktien erfolgt.
Stefan Deppisch plädierte für eine Vertagung des Dauerbrenners, weil auch aus seiner Sicht weitere offene Fragen nicht geklärt seien. Darauf einigte sich das Gremium einstimmig. Grundsätzlich wünschten die Räte, dass der in Sachen Stiftung zuständige Anwalt das Ganze einmal mit ihnen bespreche und erkläre.
Außerdem wurden die Preise für Holz aus dem Stadtwald besprochen, die Stadtförster Philipp Stamm vorschlug. Er riet zum Senken der Preise, weil das Holz teils schadhaft sei und weil die Preise generell gefallen seien. Stamm schlug folgendes vor: Hartholz 70 Euro/Festmeter (zuvor 80), Weichholz 40 Euro (70), Mischholz 60 Euro (75), Kronenholz bleibt bei 25 Euro. Stadtrat Wolfgang Brosche erscheinen diese Preise noch zu hoch, andere wie Pascal Zörner oder Harald Rückert wollten die Preise auf dem alten Niveau belassen. Nach einigem Hin und Her erhielt doch das Papier des Stadtförsters mehrheitlich die Zustimmung.