
Altbürgermeister – das ist der Titel, mit dem sich der ehemalige Bürgermeister von Marktbreit, Erich Hegwein, seit Donnerstagabend schmücken darf. In einer Feierstunde im Lagerhaus, coronabedingt mit rund einem halben Jahr Verspätung, verabschiedete die Stadt ihren ehemaligen Bürgermeister und dazu fünf Stadträte, die nicht mehr im neuen Gremium vertreten sind.
Nur kurz die Rolle des neuen Bürgermeisters, Harald Kopp, der die Anmoderation des Abends und am Ende die Verleihung der Ehrung übernahm. Die Würdigung der Leistung Hegweins blieb seinem langjährigen Vertreter Herbert Biebelriether überlassen, der seine Laudatio unter das Motto: "Wer etwas möchte, der findet Wege" stellte.
So hatte Hegwein, als er vor 18 Jahren zum Bürgermeister Marktbreits gewählt wurde "optimale Voraussetzungen für das Amt": Ausbildungen zum Bankkaufmann, zum Verwaltungsfachwirt und dann noch zwölf Jahre als Kämmerer in Marktbreit. Auch wenn die finanzielle Lage der Stadt zu Beginn der Bürgermeisterzeit angespannt war: "Du warst immer ein Visionär, der mit Weitsicht aber auch mit der gebotenen Vorsicht viele Projekte in Marktbreit angestoßen und umgesetzt hat", so Biebelriether.
Bis an die Grenzen der Belastbarkeit
Darunter fallen etwa die Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten, Um- und Neubau aller vier Kindergärten der Stadt, Die Sanierung von Lagerhaus und Bauhof, Renovierung der Schul- und städtischer Wohngebäude und vieles mehr.
Darüber hinaus war Hegwein aber auch das soziale Leben in der Stadt wichtig und er investierte viel Zeit in die Kultur, die Partnerstädte, Vereine, Senioren, Hilfsorganisationen, Kinder und Jugend. Dabei "hast Du Dich nicht geschont und bist bis an die Grenzen der Belastbarkeit und manchmal auch darüber hinaus gegangen", sagte Biebelriether, eh er den Dank der Stadt Marktbreit, des Stadtrats und der Mitarbeiter aussprach.
Hegwein selbst blickte noch einmal auf die vergangenen sechs Jahre zurück und ließ es sich dann nicht nehmen, auch die mit ihm ausgeschiedenen Stadträte selbst zu verabschieden. In seinen Dank schloss er besonders Ehefrau Waltraud für ihre Unterstützung und Hilfe mit ein: "Du hast mich wirklich vor vielen Fettnäpfchen bewahrt – und das war auch gut so."
Die ausgeschiedene Stadträte
Ausgeschieden aus dem Amt ist Martina Michel (CSU), die nicht nur 18 Jahre lang dem Ratsgremium angehörte, sondern auch die gesamte Zeit als Dritte Bürgermeisterin und Bauausschussreferentin dem Bürgermeister mehr als eine Stütze war. Bei allen drei Wahlen hatte sie "den Löwananteil der Stimmen" erhalten.
Als Nachrücker zog Gerd Freidlein (Freie Wähler) 2004 in den Stadtrat ein und wurde zwei Mal wieder gewählt. Wichtig für die Arbeit im Ratsgremium war seine Tätigkeit als Bauhofleiter. Hans-Martin Hoffmann (Grüne und Breiter Bürger) hatte 2008 für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, war insgesamt 12 Jahre Stadtratsmitglied und vor allem in Umweltfragen engagiert. Ebenfalls 12 Jahre lang hatte Jürgen Huthöfer (CSU) das Ratsgremium vor allem in seiner Funktion als Kulturreferent bereichert.
Engagiert in Fragen der Partnerschaft war Maria-Luise Thein (SPD) in den sechs Jahren ihrer Stadtratstätigkeit gewesen. Ebenfalls von Hegwein verabschiedet wurde Angelika Pinnau, die als Verwaltungsangestellte Hegwein in den 12 Jahren als Kämmerer unterstützte und bis zum Ende der Legislaturperiode, auch noch nach dem Ausschieden aus dem aktiven Dienst, die Protokolle der Ratssitzungen geführt.
