Schneefall, leichter Frost, tagsüber Schneeregen – die April-Wetterkapriolen bereiten Winzern, Obstbauern und manchem Gärtner große Sorgen. Zwar hat der Kälteeinbruch offenbar der Blüte noch nicht geschadet, es drohen aber laut Wetterbericht tiefere Minusgrade.
„Diese Nacht ist noch nichts passiert“, sagt Thomas Riehl, Obstbauberater beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen mit Blick auf die Nacht zum Dienstag. Da habe sich die Kälte bei null Grad eingepegelt. Probleme für die in Blüte stehenden Obstbäume könne es geben, wenn die nächsten Nächte richtigen Frost bringen.
Mit Zweckoptimismus blickt Obstbauer Christian Zörner in die Wetterzukunft. „Wir hoffen immer noch, dass wir mit einem blauen Auge davon kommen“, so der Eigentümer eines Obsthofs in Bibergau. Gefährlich werde es bei Windstille und wolkenfreiem Himmel. Dann komme der Frost und gefährde die Blüten. Im Extremfall werde er mit Windmaschinen die Kaltluft verwirbeln.
Hoffen auf das „Glück des Tüchtigen“ tun auch die Winzer, wie Andreas Oehm sagt. Der Vorstandsvorsitzende der Winzergenossenschaft Franken (GWF) spricht von „Verzweiflungstaten“, wenn mit Stoppgelkerzen, Heizöfen, Warmluft oder Überkronenberegnung versucht werde, der Natur Paroli zu bieten. Frostversicherungen könnten zwar finanziell helfen, aber fehlende Trauben nicht ersetzen. „Wir haben alle unsere Winzer gebeten, wachsam zu sein und Schäden umgehend zu melden.“