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MAINSTOCKHEIM
Enthärtungsanlage steigert Qualität des Mainstockheimer Wassers
Horst Schiffler, Barbara Petter, Julia Ebenhöh und Heiner Tebbe (von links) wurden von Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs (hinten Mitte) in der Mainstockheimer Bürgerversammlung am Mittwochabend mit zweijähriger Corona-Verspätung aus dem Gemeinderat verabschiedet.
Foto: Robert Haaß | Horst Schiffler, Barbara Petter, Julia Ebenhöh und Heiner Tebbe (von links) wurden von Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs (hinten Mitte) in der Mainstockheimer Bürgerversammlung am Mittwochabend mit zweijähriger ...
Robert Haaß
 |  aktualisiert: 04.07.2022 02:25 Uhr

Heiner Tebbe, Horst Schiffler, Barbara Petter und Julia Ebenhöh – vier Persönlichkeiten, die in den vergangenen Jahrzehnten die Gemeindepolitik Mainstockheims maßgeblich mitgeprägt hatten und die am Mittwochabend, nach zusammen 99 Jahren am Ratstisch in der Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle unter großem Beifall verabschiedet wurden.

Eine „Bringschuld, die mich seit 2020 drückt“, konnte Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs an diesem Abend begleichen: Die Würdigung der Arbeit der vier Gemeinderätinnen und -räte und die Verabschiedung in den kommunalpolitischen Ruhestand.

Nach sechs Jahren im Amt trat Julia Ebenhöh 2020 nicht mehr zur Wahl an. Mehr Zeit am Ratstisch hatte Barbara Petter verbracht: 18 Jahre lang sie von 1996 bis 2014 und dann noch einmal von 2017 bis 2020 mitgearbeitet und dafür die kommunale Verdienstmedaille in Bronze er- und die Verbindung zur Kirchengemeinde gehalten.

Zwei Mal 36 Jahre: Im Gleichschritt waren Horst Schiffler und Heiner Tebbe durch die insgesamt 72 Jahre „Bürgermeisterbegleitung“ gegangen. Beide hatten die kommunale Verdienstmedaille und auch die Bürgermedaille der Gemeinde, jeweils in Bronze, erhalten und in den vielen Jahren auch viele Projekte in Mainstockheim begleitet.

Ein weiteres Thema der Versammlung: Was tun mit der eigenen Wasserenthärtungsanlage, werden die Wasserrohre das aushalten, wie werden die Kosten umgelegt? Eine ganze Reihe an Fragen aus dem Publikum, die dem Vortrag der beiden Mitarbeiter von BaurConsult Sven Müller und Tobias Frank folgten. Eine der großen Investitionen der Gemeinde derzeit ist die Sulfatreduktions-Anlage bei den Wasserbrunnen an der Straße nach Dettelbach.

Mit einem sanierten und einem neuen Brunnen setzt Mainstockheim auch weiter auf eine Eigenwasserversorgung. Allerdings überschreitet das eigene Wasser den Grenzwert für Sulfat nahezu um das Doppelte. Gesundheitlich ist der Wert unbedenklich, allerdings leiden die Leitungen darunter, weswegen ein Grenzwert festgelegt ist. Um den zu einzuhalten, wird die neue Anlage das Sulfat durch Nanofiltration von rund 430 Milligramm pro Liter auf einen Wert von rund 30 Milligramm pro Liter senken.

Positiver Nebeneffekt: Auch die Härte des Wassers wird dadurch von sehr hohen 35 bis 40 Grad deutscher Härte auf zwölf bis 13 Grad gesenkt. Die Kosten dafür belaufen sich mit rund 1,84 Millionen Euro weitgehend in der Kalkulation, allerdings fehlt das Ausschreibungsergebnis vom letzten Baufach, der Elektro- und Steuerungstechnik, noch.

Viele Mainstockheimer haben eigene Wasserenthärtungsanlagen, die künftig weitgehend überflüssig werden; außer die Wasserhärte soll noch weiter reduziert werden, so eine Antwort auf Bürgerfragen.

Als natürliche Minerale können die Filtrate Sulfat, Kalzium oder Magnesium bedenkenlos in den Main geleitet werden und belasten anders als die Salze aus den Privatanlagen nicht die Kläranlage. Ob die Kosten für die Anlage über Beiträge oder Gebühren oder eine Kombination aus beiden auf die Nutzer umgelegt werden, das ist, so der Bürgermeister, noch offen.

In seinem Geschäftsbericht ging Karl-Dieter Fuchs vor allem auf die Kennzahlen der Gemeindehaushalte der vergangenen beiden Jahre ein. Auffällig dabei: 2020 machte die Verkehrsüberwachung einen Gewinn von rund 6000 Euro, 2021 einen Verlust von 4000 Euro. „Wir wollen damit nicht nur Kohle machen, sondern für mehr Sicherheit sorgen“, sagte Fuchs.

Außerdem gab es 2021 einen Schwund von rund 150 Einwohnern: Nachdem das Landesamt für Statistik in den Jahren 2019 und 2020 rund 2100 Einwohner auswies, sinkt die Zahl 2021 auf 1957. Warum, weiß niemand.

Die Fragen nach einem Bürgerwindpark (wir berichteten aus der Ratssitzung vor einer Woche), zu geringem Wasserdruck im Baugebiet Wunn und zum Gemeindeblatt stellten Anwesende ebenfalls. Beim Gemeindeblatt, dessen Abonnentenzahlen so stark zurückgegangen waren, dass der Verleger aufgab, sucht die Gemeinde nach einer Nachfolge.

 
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