Unter dem Titel „Energiewende konkret“ beschäftigten sich Schüler eines Projektseminars am Armin-Knab-Gymnasium Kitzingen über ein Jahr lang intensiv mit dem Ausbau erneuerbarer Energien im Landkreis Kitzingen. Mit einer Vernissage eröffneten sie ihre selbstgestaltete Ausstellung und präsentierten einen Videofilm.
Die Schülerin Amanda Ölschläger erinnerte an die Berufs- und Studienorientierung, die neben der Durchführung des Projekts ein wesentlicher Bestandteil aller Projektseminare ist. Dabei besuchten die Teilnehmer unter anderem Hochschulinformationstage sowie Ausbildungs- und Berufsmessen. „Wir wissen jetzt – kurz vor dem Abitur – wo unsere Stärken und Schwächen liegen“, wird Amanda Ölschläger mit Blick auf die bevorstehende Studien- und Berufswahl in der Mitteilung an die Presse zitiert.
Die Projektarbeit fasste Nils Saul zusammen: Zu Beginn des Seminars gab es Vorträge und Exkursionen. Das Klimaschutzkonzept des Landkreises stellte Roswitha Peters, Projektkoordinatorin Energie & Klimaschutz vor. Unter dem Titel „Atomausstieg und dann?“ referierte Herr Bäsmann von der Main-Donau-Netzgesellschaft über Aspekte der Energiewende für das Stromnetz und den Netzausbau durch den Suedlink. Beim Besuch der Ausstellung „Ich sehe Wasser, was du nicht siehst.“ am MIND-Center der Universität Würzburg bekam das Projektseminar viele Ideen, wie Zahlen und Daten gut veranschaulicht werden können. Bei einer Exkursion nach Nürnberg-Sandreuth stand das Heizkraftwerk der N-Ergie mit seinem 70 Meter hohen Wärmespeicherturm und dem Fernwärmenetz im Zentrum des Interesses.
Schließlich galt es, einen Projektplan für die Konzeption der Ausstellung zu erarbeiten und selbst aktiv zu werden. „Wir wurden ins kalte Wasser geworfen“, meinte Saul augenzwinkernd mit Blick auf die geforderte Eigeninitiative.
Luis Lauter zeigte ein Video, das er gemeinsam mit Daniel Schoene, Felix Lambrecht und Nils Saul an der Biogasanlage Kitzingen, im Windpark Repperndorf, am Solarpark bei Sulzfeld und beim Wasserkraftwerk an der Staustufe Dettelbach gedreht hatte.
Bei einer Führung durch ihre Ausstellung erläuterten die Schüler die einzelnen Plakate und Objekte. Florian Klein, Kevin Bell und Tobias Kleinhenz hatten sich mit Fragen der Elektromobilität auseinandergesetzt und einen Kabelstrang der Firma Leoni zur Demonstration mitgebracht. Den Ausbau der Photovoltaik nahm Felix Lambrecht unter die Lupe, während Jonathan Burkhard sich mit Wind- und Wasserkraftwerken im Landkreis Kitzingen beschäftigte. Über Biomasse referierte Christopher Haas.
In allen Bereichen habe sich gezeigt, dass der Ausbau in den vergangenen Jahren durch politische Entscheidungen auf Bundesebene fast zum Erliegen gekommen ist.
„Was muss die Politik in naher Zukunft leisten, beziehungsweise welche Projekte müssen im Landkreis Kitzingen umgesetzt werden, um die Energiewende weiter voranzutreiben?“, fragten daher Daniel Schoene und Luis Lauter in einem Brief Politiker aus dem Landkreis und dokumentierten die Antworten auf einem Plakat.
Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist die Karte des Landkreises Kitzingen, auf der die durchschnittlich erzeugte erneuerbare elektrische Energie in jeder Gemeinde nach Erzeugungsart mit Hilfe von Legosteinchen veranschaulicht wird. „Wir haben dazu eine Datenbank mit über 4000 Einträgen ausgewertet“, berichtete Florian Dürr. Er dankte Lehrer Tilo Hemmert, der die Schüler über die eineinhalb Jahre intensiv begleitet hatte, sowie bei den Mitarbeitern der „N-Ergie“ für die finanzielle Unterstützung bei der Ausstellung. „Ich bin wirklich stolz auf uns alle, dass wir dieses Projekt gemeistert haben, gerade wegen der Bedeutsamkeit des Themas der Energiewende in unserem Landkreis“, resümiert Amanda Ölschläger.
Die Ausstellung ist noch bis Donnerstag, den 21.12.2017 in der Aula des Armin-Knab-Gymnasiums von 8 Uhr bis 16 Uhr zu sehen.