
"Mainfranken braucht die Welt und in Europa sind wir zuhause", sagte Sascha Genders, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg/Schweinfurt, beim Neujahrsempfang der Kitzinger CSU und der Jungen Union.
"Wir sind eine tolle Region mit tollen Unternehmen und Menschen, das sollten wir uns oft bewusst machen", fand der 43-jährige Wirtschaftsexperte. Sascha Genders referierte zum Thema, wohin die Reise der deutschen Wirtschaft geht. Er konnte zwar nicht sagen, wohin sie definitiv gehe, aber er nannte einige Dinge, die er vor der Reise in seinen Koffer einpacken würde. Er sprach von vielen Krisenstellungen, um deren Bewältigung er die Politik nicht beneide. Er wandte sich gegen Nationalismus und Protektionismus und die Internationalisierung müsse sicher jeden interessieren, Denn jeder zweite Euro, den wir als Exportweltmeister in der Tasche hätten, würden in anderen Ländern erwirtschaftet. Der EU-Raum, China und die USA seien die wichtigsten Handelspartner Deutschlands.
"Egal wo wir hinschauen in der Welt, wir brauchen Frieden", erklärte Sascha Genders, denn jede Kriegssituation schade der Wirtschaft. Am Himmel der mainfränkischen Wirtschaft habe sich eine große Gewitterwolke aufgebaut und deswegen habe die Befragung der Betriebe über die Geschäftsaussichten nie ein so pessemistisches Bild ergeben wie zuletzt.
Renteneintritte verstärken Problem
Neben den geopolitischen Problemen setzen die Energiepreise den Unternehmen schwer zu. Energie werde zum absoluten Mega-Thema, denn es betreffe auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Dabei stünde die Verfügbarkeit von Strom, dem Ausstieg aus der Atomenergie und der Kohleverstromung entgegen.

Eine Riesenhürde bestehe bei den Genehmigungsverfahren von Bauvorhaben, Stromtrassen oder Windkraftwerken. Schon ewig werde über den Bürokratieabbau geredet, doch nie sei Entscheidendes geschehen. Das Thema Fachkräfte werde sich durch Renteneintritte geburtenstarke Jahrgänge in den kommenden 15 Jahren noch verstärken. Deswegen pochte Sascha Genders auf die Gleichstellung der beruflichen und akademischen Bildung, auch gehöre Zuwanderung zur Problemlösung der Situation.
Wunsch nach Geschlossenheit
"Wer heute eine flammende Wahlkampfrede wegen der Landtagswahl erwartete hatte, wird heute enttäuscht", sagte die Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Barbara Becker in der Begrüßung. Sie und JU-Vorsitzender Simon Rinke hießen zahlreiche Kommunalpolitiker und Personen des öffentlichen Lebens und der prall gefüllten Rathaushalle willkommen. Der katholische Dekan Gerhard Spöckl und der evangelische Pfarrer Thilo Koch gaben einen geistlichen Impuls.
Simon Rinke erwartet sich von seiner Partei eine Geschlossenheit und wollte forciert haben, dass die CSU näher am Menschen sei. Die CSU müsse zur konservativen Positionen stehen und die Wirtschaft unterstützen. Ganz vorne dabei müssten die Macher des Handwerks sein, denn Bürokraten gebe es genug und mit ihnen alleine passiere noch nichts in unserem Land.
Der Kitzinger Ortsvorsitzende und Oberbürgermeister Stefan Güntner nutzte den würdigen Rahmen des Neujahrsempfangs um insgesamt 26 Frauen und Männer für Parteitreue zwischen 25 und 60 Jahren zu ehren.
Die Geehrten
60 Jahre: Claus Lux.
55 Jahre: Ernst Hanft und Ruth Bauer.
50 Jahre: Nikolaus Schraut.
45 Jahre: Gudrun Kittel, Helmut Sessner, Franz Böhm, Heinrich Lang, Bernhard Stöckl und Alfred Bohne.
40 Jahre: Sigrid Waldmann und Karl-Heinz Hinkelmann.
35 Jahre: Heinz Pfister, Reinhard Beck, Horst Schmidt, Günter Gimperlein, Herbert Gimperlein, Paul Kämmerer, Christof Oerter, Agnetha-Anna Müller, Bernhard Scholl und Dieter Hartmann.
25 Jahre: Michael Reichhard, Armin Meier, Lieselotte Busch und Jürgen Dehn.