Der VdK-Ortsverband Kitzingen wählte mit Elvira Kahnt eine neue Vorsitzende als Nachfolgerein von Hartmut Stiller, der nicht mehr kandidierte.
Zunächst hatte Stiller seinen nach 20 Amtsjahren letzten Rechenschaftsbericht vorgelegt und darin auf die Entwicklung des VdK-Ortsverbandes nach seiner Gründung im Jahr 1947 mit 147 Mitgliedern hingewiesen. In den ersten 40 Jahren stieg deren Zahl mäßig, aber stetig an, 1987 waren es 860. Mit dem neuen sozialen Schwerpunkt und einer thematischen Öffnung über die Betreuung von Kriegsopfern und Hinterbliebenen hinaus gingen die Zahlen steil nach oben. Aktuell zählte Stiller 3239 (Deutschland: 2,1 Millionen).
Der Ortsverband ist bekannt für seine zahlreichen Veranstaltungen. 2018 und 2019 wurden noch 44 umgesetzt, 2020 wendete sich das Blatt. Von den geplanten Vorhaben konnten pandemiebedingt nur sieben verwirklicht werden. Lediglich die digitale Weihnachtsfeier mit Timo Lechner und Julia Then wurde von mehr als 500 Besuchern digital verfolgt. Da auch 2021 wenig möglich war, wurde für 2022 zunächst nur ein Halbjahresprogramm aufgelegt.
Die alljährlich Sammlung "Helft Wunden heilen" brachte geschuldet den Pandemievorgaben einen dramatischen Einbruch; es stehen aber auch immer weniger Sammelnde zur Verfügung.
Coronabedingte Absagen von Veranstaltungen des VdK
Neben Reiseveranstaltungen fielen auch weitere öffentlichkeitswirksame Vorhaben den Vorgaben zum Opfer. So entfielen neben dem Ehrenamtsempfang und dem Seniorenfasching auch alle Stammtische und Feiern; sogar das Sozialforum musste mehrmals abgesagt werden. Es ist nun zum Thema "Rente für alle" am 1.10.2022 vorgesehen.
Ernüchterung machte sich breit als die neue Ampelkoalition zwar das Rentenniveau festschrieb, den Vorschlag einer Senkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel von derzeit 19 Prozent auf 7 Prozent jedoch nicht aufgriff.
Mit Verbesserungen der Barrierefreiheit konnte der Ortsverband in Kitzingen hingegen punkten, kam aber mit dem Thema am Kitzinger Bahnhof auch nur bedingt voran, da die DB vorerst dort kein Interesse an Verbesserungen für Reisende zeige und nur die Stadt tätig geworden sei.
Daher ist am 8. Oktober eine Demonstration für Barrierefreiheit in Kitzingen geplant, zu der VdK-Präsidentin Verena Bentele ihr Kommen bereits zugesagt hat.
OB Stefan Güntner versprach, sich in der Stadt nicht nur um vermeintliche Lappalien in der Barrierefreiheit zu kümmern, bat aber um Verständnis, dass größere Maßnahmen Zeit bräuchten. Kreisgeschäftsführer Peter Fersch erinnerte an mehr als 75 Jahre VdK-Tätigkeit im Frieden, nun aber sei der Krieg nach Europa zurückgekehrt und werde hoffentlich nicht zu einem neuen Bezugspunkt in der Zeitenrechnung.
Ergebnis der Wahlen beim VdK-Ortsverband
Mit Elvira Kahnt steht erstmals eine Frau an der Spitze des zehntgrößten VdK-Ortsverbandes in Bayern. Sie will die zahlreichen sozialen Baustellen konsequent aufgreifen, die schon aus ihrer SPD-Stadtratstätigkeit bekannt sind, darunter die Barrierefreiheit am Bahnhof.
Max Michelsen regte einen Beschluss an, demzufolge der jährlich verfügbare Pauschalbetrag für Mitglieder von derzeit 40 Euro auf 60 Euro angehoben werden soll. Damit sollen sich der Kreisverbandestag und der Landesverbandstag beschäftigen und den Gesetzgeber zu Änderungen auffordern.
Das Wahlergebnis: Vorsitzende Elvira Kahnt, Stellvertreter: Max Michelsen, Roman Pfeiler, Stellvertreter und Schriftführer Harald Meyer, Kassiererin Hella Schneider, Frauenvertreterin Ingrid Gerber, Vertreterin der jüngeren Mitglieder: Nicole Mahlmeister, Beisitzer: Thomas Bambach, Jutta Gräf, Klaus Heisel, Willi Paulus, Claudia Sengenberger, Berater Barrierefreiheit: Helmut Bauer und Ludwig Ruß.
Delegierte sind Klaus Heisel, Harald Meyer, Thomas Bambach, Jutta Gräf, Willi Paulus, Ingrid Gerber, Elvira Kahnt, Ludwig Ruß, Roman Pfeiler, Heidi Pfeiler und Franz Schmidt.