Am 15. März 2023 soll der Anbau des "Hauses für Kinder" in Prichsenstadt eröffnen, und kürzlich hatten sich das Büro Heid +Heid Architekten, Vertreter der Stadtverwaltung und die Leiterin der Einrichtung über Mobiliar für Hort und Krippe Gedanken gemacht.
Das noch vorhandene Mobiliar soll mit neuen Möbeln ergänzt werden. In der Kostenschätzung von 2019 waren dafür 46.250 Euro veranschlagt worden. Die aktuellen Kosten betragen 94.363 Euro inklusive Lieferung, Montage und Mehrwertsteuer, davon 71.813 Euro für den Hort und 22.550 Euro für die Krippe.
Dabei, so Bürgermeister René Schlehr, handele es sich um eine "Minimalausstattung, da ist nichts Luxuriöses oder gar Teures dabei, wir kommen um diese Anschaffung nicht herum". Mobiliar aus dem Kindergarten Kirchschönbach könne übernommen werden, und das neue Mobiliar bestehe aus Modulbauteilen. Zum Hintergrund: Für die Zeit der An- und Umbauarbeiten am "Haus für Kinder" ist eine Krippengruppe nach Kirchschönbach ausgelagert worden. Sobald diese Arbeiten in Prichsenstadt beendet sind und die Räume bezogen werden können, zieht diese Gruppe von Kirchschönbach nach Prichsenstadt zurück.
Harald Rückert hätte gern eine öffentliche Ausschreibung für die Möbelbeschaffung gesehen; vielleicht ließe sich jemand finden, der günstiger wäre. Das bezweifelte der Bürgermeister, da es sich um festgelegte Katalogpreise handeln würde. Alfons Saugel beantragte eine Vertagung des Punktes, um die einzelnen Posten aufgelistet zu haben. Das lehnte der Rat mit 9:5 Stimmen ab, dafür stimmte das Gremium mit 8:6 Stimmen der Anschaffung zu.
Beschluss über Außenanlage vertagt
Im Juni hatte Architekt Thomas Buchholz seine Planung für die Außenanlage vorgestellt. Damals war die Entscheidung zurückgestellt worden, um zu prüfen, welche Arbeiten der Bauhof übernehmen könne. Jetzt stellte der Bürgermeister die Zahlen vor. Im Mai 2019 wurden die gesamten Kosten mit knapp 160.000 Euro beziffert, mittlerweile geht Buchholz von fast 245.000 Euro aus, sollte der Auftrag öffentlich ausgeschrieben werden. Und: der Bauhof ist laut Bürgermeister in der Lage, sämtliche Arbeiten mit eigenem Personal auszuführen, so dass nur die Material- und Lohnkosten anfallen würden.
Doch zu einer Entscheidung kam der Rat nicht, da keinem Ratsmitglied die detaillierte Aufstellung der einzelnen Posten zur Verfügung stand. Darüber zeigte sich Schlehr sehr überrascht, der davon ausgegangen war, sie mit der Ladung verschickt zu haben. Schlehr bedauerte das Versehen und nahm den Punkt mit Zustimmung seiner Räte kurzerhand von der Tagesordnung.
Erhöhung der Elternentgelte
Im Auftrag des Stadtrates überprüft der Bürgermeister die Entgelte des Hauses für Kinder nunmehr jährlich, und schon im ersten Jahr gehen die Kosten für die Eltern nach oben. Ab 1. April müssen sie für die Betreuung der Kinder tiefer in die Tasche greifen. Grund sind gestiegene Kosten für Lebensmittel, Energie, Personal, Wartung und allgemeiner Betrieb. Das Defizit der Stadt (2022: rund 687.000 Euro) ließe sich dadurch höchstens Abfedern, aber nicht wirklich senken, so Schlehr.
In der untersten Buchungskategorie (15 bis 20 Stunden/Woche für Krippe und Kindergarten sowie 10 bis 15 Stunden/Woche für Hort) steigen die Kosten um etwa zehn Prozent, alle weiteren Buchungszeiten erhöhen sich je nach Buchung. Eine detaillierte Auflistung kann im Haus für Kinder eingesehen werden. Das optionale Mittagessen verteuert sich von 2,50 auf drei Euro pro Portion. "Wir sehen die Erhöhung wegen der hervorragenden Arbeit im Haus für Kinder als tragbar an", so der Bürgermeister. Hier verzichtete das Gremium auf eine Debatte, sondern stimmte mit 14:0 der Erhöhung zu.