Bevor der Stadtrat über ein grundsätzliches Ja zu Georg Wittmanns Plänen für ein Einkaufszentrum entscheiden wollte, hätte er gern Stellungnahmen des Einzelhandels gehabt. Die "Kurzbewertung" des Handelsverbands Bayern vom 27. Januar lag den Räten aber nicht vor. Die Sicht des Stadtmarketingvereins bekamen sie erst kurz vor der Sitzung. Was steht drin?
Der Handelsverband betont, dass es sich bei Wittmanns "Galerie Kitzingen" nicht um einen Nahversorger handele. Der Verband hat errechnet, dass mit den darin enthaltenen Lebensmittelmärkten rund 6850 Menschen versorgt werden könnten. Die Marshall Heights werden im Endausbau rund 3000 Bewohner beherbergen. Der Verband rechnet damit, dass diese Lebensmittelmärkte etwa 22 Prozent der Kaufkraft in und um Kitzingen abschöpfen könnten. Damit seien Auswirkungen auf bestehende Versorgungsbetriebe "sehr wahrscheinlich".
Handelsverband wehrt sich gegen die Größe
Bislang, so schreibt Bezirksgeschäftsführer Volker Wedde, habe die Stadt bei Ansiedlungen von Lebensmittelgeschäften ihre Ausrichtung auf die Innenstadt oder bestehende integrierte Standorte gelegt. Für Nahversorger an solchen Orten gelte eine Größenordnung von rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche als Anhaltswert. Die von Wittmann geplanten Lebensmittelmärkte hätten zusammen etwa 4000 Quadratmeter.
Die Folge aus Sicht des Verbands: "Umsatzumverteilungen gehen bei Neuansiedlungen zu Lasten der bestehenden Nahversorgungsstruktur." Wenn der Verband auch erklärt, dass derzeit eine "fundierte Bewertung noch nicht möglich" sei, so widerspreche doch die bisherige Handelsstrategie der Stadt einer Ansiedlung in dieser Größe. Alternativ schlägt Wedde vor, den Versorgungsstandort an der Siegfried-Wilke-Straße zu verlagern.
Vom Stadtmarketingverein kommt ein Nein
Eindeutiger ist die Aussage des Kitzinger Stadtmarketingvereins. In seiner Stellungnahme schreibt Vorsitzender Frank Gimperlein, dass der Verein grundsätzlich Investoren wie Wittmann, die in der Stadt Projekte voranbrächten, begrüße. Allerdings sei ein Einkaufszentrum auf über 10 000 Quadratmetern Fläche für bislang rund 700 Bewohner in den Marshall Heights kein Nahversorgungsangebot. "Daher können wir zu diesem Projekt in dieser Form nur nein sagen."
Zum Vergleich führt der Stadtmarketingverein folgende Märkte an: 4500 qm im E-Center Kautzmann, 1700 qm im Rewe-Markt Roppelt und 1000 qm im Edeka-Markt Waigandt. Für die beiden letztgenannten Märkte wäre die Neuansiedlung gar "existenzbedrohend", schreibt Gimperlein.
Der Stadtmarketingverein pocht vor allem auf eine Sortimentsbeschränkung, wie im Einzelhandelskonzept der Stadt vorgesehen, damit keine Geschäfte entstehen, die denen in der Innenstadt schaden könnten (Bekleidung, Schuhe, Haushaltswaren).
Bei der Lebensmittelversorgung würde laut Gimperlein für die angepeilten 3000 Bewohner des Stadtviertels eine Verkaufsfläche von rund 1500 Quadratmetern genügen. Er merkt an, dass die Stadt schon heute das 1,5-fache Angebot im Vergleich zum Bedarf aufweise.
E-Center, Aldi, Norma als Nahversorger aufzuführen -lachhaft!. Dort wird nur mit dem "Auto " eingekauft.
Einzig "Norma ,Edeka, in der Stadt dürfen diesen Titel führen.
25 Klamottenläden - beweisen, dass noch genügend Potenzial in der Stadt vorherrscht.
Nur Herrn Wittmann ist es zu verdanken, dass hier ein neuer Stadtteil entstanden ist
und er will auch diesen dementsprechend bedienen. Auch dies gehört mit zum Geschäft.
Ja, was wäre wenn ? Immer noch Stillstand !" M .H." wäre dem Verfall preisgegeben
4 Parteien hätten ein Wahlkampfthema weniger und Herr Gimperlein könnte sich in aller Ruhe mit seinen "Brückenschoppen" nach links und rechts erweitern. -Pst, nix
verraten, gehört zur Nahversorgung!
Warten wir die Wahl ab! Hoffentlich gelingt es, mit viel neuen unverbrauchten Stadträten, den Durchbruch, für ein neues , modernes Zentrum zu schaffen.