
Es gab Zeiten, gegen Ende und gleich nach dem 2. Weltkrieg, da hatte der Marktbreiter Stadtteil Gnodstadt gut 1500 Einwohnerinnen und Einwohner. Flüchtlinge aus ganz Deutschland und im März 1945 auch noch 30 Familien von Ausgebombten aus Würzburg ließen die Einwohnerzahl fast verdreifachen. Und auch heute noch hat das Auswirkungen, wie Archivar Manfred Krauß am Montagabend im Kulturausschuss berichtete.
Im März waren Nachfahren des Würzburger Malers Gerhard Klein in Gnodstadt zu Besuch, die sehen wollten, wie die Familie ihres Vorfahren hier untergebracht war. Als Dankeschön hatten sie drei Bilder dabei, die Klein in seiner Zeit in Gnodstadt gemalt hatte. Ähnliche Bilder gibt es in einigen Haushalten in Gnodstadt noch heute, denn Klein war sehr aktiv zu dieser Zeit und verschenkte die Zeichnungen der Häuser und Anwesen gerne.
Archive kümmern sich oft um Familienforschung
Die drei Geschenke kommen nun ins Archiv in Gnodstadt, hochwertige Farbkopien ins Rathaus. Und damit machte Archivar Krauß auch klar, was heute eines der Haupttätigkeitsfelder der Archive in den Orten ist: Die Familienforschung. Das bestätigte auch seine Kollegin aus Marktbreit, Christiane Berneth, die vom Besuch dreier jüdischer Familien erzählte, deren Vorfahren ebenfalls in Marktbreit gelebt hatten.
Berichte prägten diesen Kultur- und Erziehungsausschuss und so zog Referentin Berneth eine positive Bilanz des 33. Rathauskonzerts und von der Beteiligung der Stadt am Netzwerk jüdischer Friedhof in Rödelsee.
Emmely Mark ist seit Sommer die neue Leiterin des Jugendzentrums. Sie setzt die Arbeit ihrer Vorgängerin weitgehend fort und berichtete von der Vielfalt der Aufgaben bei der Betreuung der Kinder und Jugendlichen in Marktbreit und Gnodstadt. Neben der Hausaufgabenbetreuung ist dies vor allem die offene Kinder- und Jugendarbeit in den beiden Stadtteilen.
Über 100 Neuleser in der Stadtbücherei
Jeweils über 100 Neuleser konnte die Stadtbücherei in diesem und dem vergangenen Jahr verbuchen, das Gros davon sind Kinder und Jugendliche. Insgesamt waren es Ende 2023 über 1250 registriere Leserinnen und Leser, was vor allem auf die vielen Veranstaltungen für Kinder und Schulen zurückzuführen ist.
Auch wenn der Eintrittspreis für das Museum im Malerwinkel seit September leicht erhöht wurde, tat dies dem Besucherstrom keinen Abbruch, wie Leiterin Simone Michel-von Dungern sagte. Denn der gleichzeitig eingeführte eintrittsfreie Sonntag einmal pro Monat hatte das Museum fast überrannt.
Erfolgreich war die Sonderausstellung "Verliebt - Verlobt - Verheiratet", derzeit läuft an den Wochenenden die Weihnachtsausstellung. 2024 sollen Grimms Märchen im Fokus der Sonderausstellung stehen und für 2025 wird nach dem Willen des Bürgermeisters Harald Kopp der Ausschuss das Thema bestimmen. Zur Auswahl stehen Susi Lauber oder Lebenstreppen.