Wer derzeit das Markt Einersheimer Terrassenbad betrachtet, der sieht ein ziemlich kahles Umfeld des leeren Schwimmbeckens. Denn das Bauhofpersonal der Gemeinde war in den vergangenen Wochen im Vorfeld der Generalsanierung fleißig. Die Arbeiter haben Rodungsarbeiten durchgeführt und Gebäude entkernt. Außerdem leerte und reinigte die Feuerwehr die Klärgrube, in der keine Schäden festgestellt wurden.
Zeitgleich liefen die Planungs- und Genehmigungsschritte, damit das Millionenprojekt im Zeitplan angegangen werden kann. Wie Bürgermeister Herbert Volkamer informierte, beläuft sich die Gesamtsumme auf knapp 3,1 Millionen Euro und das Bundesinstitut für Raumordnung habe inzwischen seine Zustimmung für Planung und der Finanzierung gegeben. Aus einem Förderprogramm des Bundesbauministeriums bekomme Markt Einersheim 1,047 Millionen Euro; nach dem Vorsteuerabzug verbleibt für die Gemeinde ein Betrag von 1,545 Millionen Euro an Eigenmitteln. Von behördlicher Seite hat die Gemeinde inzwischen die Baufreigabe für die Bauphasen drei und vier erhalten. Vorbehaltlich der Baufreigabe – auch für die Bauphasen fünf bis neun – ermächtigte die Ratsrunde den Bürgermeister, entsprechende Aufträge an Planer vergeben zu können.
Volkamer sagte, dass die Millionen-Investition auf drei Haushaltsjahre aufgeteilt werden könne, was es der Gemeinde erleichtert, den großen Batzen schultern zu können.
Zur Schwimmbad-Bilanz teilte der Bürgermeister mit: An 60 Öffnungstagen kamen 10 118 Badegäste ins Terrassenbad – 6000 weniger als im Vorjahr, weshalb die Einnahmen rückläufig waren. Den Betriebskosten von 42 837 Euro standen Einnahmen aus den Eintrittsgeldern von 8509 Euro gegenüber (Vorjahr: 55 924 Euro Betriebskosten, 15 350 Euro Einnahmen). Somit bleibt der 1200-Einwohner-Gemeinde 2016 ein Defizit von 34 328 Euro (2115: 40 574 Euro).
„Die wichtigste Nachricht ist, dass es keinen Badeunfall gab“, sagte Herbert Volkamer. Jetzt steht erst einmal die Sanierung ins Haus, weswegen Besucherzahlen oder Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2017 kein Thema sein werden.
Weitere Themen
• Die Gemeinde will für das Museum im Würzburger Tor eine Ausstellung über die Geschichte der Adelsfamilie von Rechtern-Limpurg konzipieren. Deren Geschichte ist eng mit der der Marktgemeinde verbunden. Darüber berichtete Bürgermeister Herbert Volkamer außerdem in der Ratssitzung. Er und Ratsmitglied Franz Vogel hatten kürzlich mit Icho Graf von Rechtern-Limpurg und Fachfrau Margarete Klein-Pfeuffer einen Gesprächstermin. Franz Vogel, sagte, er habe den Eindruck gewonnen, dass von Rechtern-Limpurg an dem Projekt sehr interessiert sei. Bei dieser Gelegenheit übergab Graf von Rechtern-Limpurg ein Video mit Aufnahmen aus dem Jahr 1940 über Markt Einersheim an den Bürgermeister. Das Video will die Gemeinde in den kommenden Monaten im Bürgersaal vorführen.
• Die Gemeinde will einen Waldweg anlegen lassen, der ganzjährig für den Betrieb mit schweren Fahrzeugen geeignet ist. Förster Achim Volkamer wird sich um die Ausführung und notwendigen Fällarbeiten kümmern. Die Zustimmung der Eigentümer liege zu 99 Prozent vor; das Projekt soll im Winter umgesetzt werden, so Bürgermeister Herbert Volkamer.
• Die neue Kreisarchivarin Barbara Steinberger habe sich das Gemeindearchiv angesehen und Archivar Franz Vogel eine gute Arbeit bescheinigt. Sie wünschte sich mehr Platz für das Archiv, was Bürgermeister Volkamer bestätigte. Denn viele Akten, die in Kartons verstaut seien, müssten sortiert werden. „Vernünftig wäre, wenn die Verwaltungsgemeinschaft die Akten, die sich braucht, auch in Iphofen lagert“, bezog Vogel klar Stellung.
• Die Ratsrunde beschloss eine Änderung Abwasser-Gebührensatzung, wonach künftig bei der hauswirtschaftlichen Nutzung von Wasser aus Brunnen oder Zisternen auch Kanalgebühren anfallen. Zudem enthält die Satzung jetzt einen Passus für Mindesteinleitmenge für Großviehhalter, anlehnend an die Mustersatzung des Gemeindetags.
• Auch die Gemeinde Markt Einersheim soll eine Traumrunde im Wanderwegkonzept des Landkreises bekommen. Der Bürgermeister informierte, dass die Konzepterstellung läuft und sich Gerhard Koch und Ludwig Deininger bereit erklärten, das Thema zu begleiten.