Alle, die in die Stadtkirche gekommen waren, um diesen berühmten Knabenchor zu hören, erlebten eine Sternstunde der Musik. Dargeboten wurden geistliche Werke aus verschiedenen Epochen von meist sehr hohem Schwierigkeitsgrad, so dass der Chor die ganze Bandbreite seines Könnens zeigen konnte. Beispielhaft sei das dramatische Werk von Mendelssohn Bartholdy "Warum toben die Heiden" (Psalm 2) genannt. Selbst die höchsten Töne und schnellsten Tempi bewältigten die jungen Sänger scheinbar mühelos. Worte wie Zorn, Grimm, Erschrecken, Furcht, Zittern oder auch das Zerschlagen von Töpfen waren dramatisch ausgedeutet und sehr eindrücklich wiedergegeben. Ludwig Böhme, seit 2022 der neue Leiter des Knabenchores, dirigierte den Chor alle Werke sehr souverän und musikalisch differenziert, wobei die Sänger auch auf kleinste Zeichen sicher reagierten. Dekanatskantor Martin Blaufelder, auch ein ehemaliger Windsbacher, spielte zwischendurch große Werke der Orgelliteratur. Auch er zog alle Register der großen Orgel und überzeugte durch sein versiertes Können.
Pfarrer Peter Stier, ebenfalls ein ehemaliger Windsbacher, der mit Martin Blaufelder zusammen den Knabenchor nach Kitzingen geholt hatte, moderierte und sprach am Anfang über den verstorbenen Arzt und Trompeter Dr. Fritzmartin Kelber, für den dieser Abend mit seinen durchwegs geistlichen Werken als Gedächtniskonzert veranstaltet wurde. Kelber hat als ehemaliger Windsbacher nach seinem Tod dem Knabenchor sein gesamtes Erbe hinterlassen. Da er früher bei den Rotariern war, wurde das Konzert auch maßgeblich vom Rotary Club, sowie vom Lions Club und von der Druckerei Flyer Alarm unterstützt. Pfarrer Stier bedankte sich am Ende bei allen, die geholfen haben, dieses großartige Konzert zu veranstalten und gab mit Vaterunser und Segen der Veranstaltung einen gottesdienstlichen Rahmen. Zur Überraschung vieler sang der Chor als Zugabe ein Spiritual, auf das das Publikum mit tosendem Applaus reagierte.
Von: Pfarrer Peter Stier (Moderator, evang. Stadtkirche Kitzingen)