Freitags-Fragen
„Varieté for Charity“ heißt es am Samstag, 5. März, zum zehnten Mal in der Steigerwaldhalle in Wiesentheid. Die Show (Einlass 18.30 Uhr, Beginn 20 Uhr) wird von Thomas Sauerbrey organisiert. Der 50-jährige Betreiber eines Landgasthauses erfand damals die Figur Mechthild Lavette – die auch in der Show auftaucht. Fragen an den Veranstalter.
Thomas Sauerbrey: Die Idee wurde bei einem Stammtisch geboren, nachdem eine ähnliche Veranstaltung eines Freundes in Gerolzhofen floppte und wir uns schnell einig waren, was wir verbessern würden.
Sauerbrey: Meine erste Nummer auf einer Bühne vor Publikum war bei der Nacht der Toleranz. Ich sang „Für mich soll's rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef. Ich ließ Rosenblätter regnen, als die Freundin eines Technikers auf die Idee kam, während meines Auftritts die Bühne von den Rosen zu befreien – vor Schreck hatte ich meinen Text vergessen.
Sauerbrey: Wir wollen einen Raum schaffen, in dem Menschen einen unterhaltsamen Abend verleben können und bestenfalls feststellen, dass der schwule, schwarze ausländische Moslem mit Behinderung, mit dem man gerade herzhaft gelacht hat, ein Mensch ist wie du und ist.
Sauerbrey: Livemusik, Comedy, Tanz, Akrobatik, Magie, Travestie und ein Hauch Erotik in entspannter Atmosphäre mit coolen Getränken und leckerem Essen. Abendfüllend, glitzernd, schillernd.
Sauerbrey: Der Anteil an professionellen Künstlern ist gestiegen, wir sind nach Wiesentheid in die Steigerwaldhalle umgezogen. Travestie ist kein eigener Showblock mehr, sondern der Travestiekünstler moderiert und spannt den Bogen den Abend über. Das Publikum hat sich auch gewandelt. Wir haben jetzt einen Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten. Wir finden Unterstützung jetzt bei vielen Unternehmen, ohne die wir das große Programm nicht bezahlen könnten. Auch in Künstlerkreisen haben wir uns einen guten Namen gemacht.
Sauerbrey: Elke Winter tritt seit zehn Jahren für uns auf. Sie war von der ersten Show an mit dabei und hat einen großen Fankreis.
Sauerbrey: Wir haben 25 Veranstaltungen hinter uns, weil wir auch in Städten wie Nürnberg, Bamberg und Würzburg gasiert haben. Insgesamt kamen etwa 25 000 Euro zusammen für verschiedene Projekte.
Sauerbrey: In vielen Dingen ist es einen Schritt vorangegangenen. Manchmal hat man aber das Gefühl, die Gesellschaft macht eine Rolle rückwärts.