Es war ein Besuch wie bei alten Freuden: Als die KLB-Delegation am Ende ihrer 14-tägigen Reise durch die Partnerdiözese Kaolack mit Bischof Martin Boucar Tine zusammen kam, schenkte er den Unterfranken ein großes Tischtuch. Der Oberhirte verstand es als Symbol für die Tischgemeinschaft mit den Gästen aus dem Bistum Würzburg so "wie in einer Familie", berichtet Gerd Schneider aus Euerfeld.
Und genau von dieser familiär-freundschaftlichen Atmosphäre waren alle tief beeindruckt. Denn die erlebte die achtköpfige Landvolk-Delegation nicht nur bei den Treffen mit dem Bischof, sondern bei vielen Begegnungen mit den Menschen im Senegal, bestätigen auch Otto und Thomas Kram (beide Euerfeld). So war für alle zu spüren, dass die 42-jährige Partnerschaft mit der Diözese Kaolack lebendig ist und viele Früchte trägt.
Überhaupt, so Thomas Kram, hat sich das westafrikanische Land in den rund 15 Jahren, in denen er und die beiden anderen Euerfelder regelmäßig die Partner in Kaolack besuchen, sehr positiv entwickelt. Vor allem der "bedingungslose Optimismus" der Einheimischen beeindruckte ihn. Otto Kram hat vor allem das Verhältnis zwischen Priestern und Gläubigen begeistert. "Ich habe eine wertschätzende, lebendige Kirche erlebt", so der Euerfelder anerkennend.
Gleich zu Beginn der Rundreise ging es nach Sing-Sing, wo vor zwei Jahren mit Unterstützung der KLB ein Rindermastprojekt entstanden ist. Allerdings ist das Vorhaben coronabedingt in Nöte geraten, doch die Diözese Kaolack sprang finanziell ein, so das nach den Worten von Gerd Schneider der Fortbestand nun gesichert ist.
Weitere Projekte waren die Mädchenschule Claire Amitié, die von rund 180 Schülerinnen besucht wird, von denen viele Gewalt und Missbrauch erlebt haben. Das Kinderkulturzentrum in Kaolack kümmert sich jeden Tag um bis zu 60 Straßenkinder. Und in Sokone werden Kinder und Jugendliche mit Behinderung betreut. Eine im Senegal einmalige Einrichtung. Besonders herzlich war der Empfang in Boly, wo die KLB Spontanhilfe leistete. Nach dem Bruch eines Damms wurde die Ackerflächen des Dorfes von Meerwasser überflutet. Inzwischen ist der Damm repariert und erste Anbauversuche mit Reis wurden gestartet.
Von: Walter Sauter (Öffentlichkeitsarbeit, Katholische Landvolkbewegung, Euerfeld)