Die Rechnungsprüfung für das Haushaltsjahr 2020 der Stadt Prichsenstadt und der Hospitalstiftung hat stattgefunden. Für die Hospitalstiftung konnte Stadtrat Alexander Schöpfel keine Entlastung erteilen. Grund: eine nach seiner Sicht unzureichende Nebenkostenabrechnung.
Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Christoph Schmidt, verlas den Bericht. Bei der Rechnungsprüfung hatte sich Alfons Saugel die Feuerwehren genauer angeschaut. Helmut Hümmer hatte sich die Wasserversorgung sowie die Heimat- und Kulturpflege vorgenommen. Martin Krapf prüfte die Ausgaben und Einnahmen im Verwaltungshaushalt für das Haus der Kinder. Um die Haushaltsstellen für die Bushaltestelle in Neuses am Sand, für den Anschluss der Kläranlage Neudorf, die Stundungen, Kassenreste, Rücklagen, die Digitalisierung der Grundschule oder für die Sanierung der ehemaligen Hausmülldeponie in Stadelschwarzach hatte sich Christoph Schmidt gekümmert. Sie alle konnten eine ordnungsgemäße Buchführung bescheinigen.
Es geht um die Stromkosten
Nicht so Alexander Schöpfel. Der hatte sich neben den Haushaltsstellen für die Fahrradreparaturstation, die LED-Umrüstung, für die Fahrzeugversicherungen und für die Rechnungen des Büros Buchholz und Platzöder – alles ordnungsgemäß – auch die für die Hospitalstiftung angeschaut. Dabei sei ihm eine nicht komplette und somit unzureichende Nebenkostenabrechnung im Bereich Stromkosten für das Jahr 2020 aufgefallen, erklärte Schmidt. Eine Aufklärung sei durch den Bürgermeister unterbunden worden.
Bürgermeister René Schlehr konnte keinen Fehler seitens der Verwaltung feststellen. Schlehr informierte im Stadtrat, dass Schöpfel einer der Mieter des Gebäudes sei. Es habe keinen Widerspruch seitens der Mieter gegeben. Stadtrat Stefan Deppisch hinterfragte, ob Schöpfel somit die Hospitalstiftung hätte überhaupt prüfen dürfen. Er zum Beispiel würde nichts prüfen, was mit dem SV Altenschönbach zu tun hätte.
Trocknungsgerät aufgestellt
Peter Eschenbacher erklärte zur Prüfungsbeanstandung, dass damals wegen Feuchtigkeit und Schimmel im Keller ein Trocknungsgerät aufgestellt worden sei. Es habe zwar einen Anfangszählerstand für den Strom gegeben, aber keinen Schlussstand. Schlehr sagte dazu, dass im Vergleich zu den Vorjahren der durch den Trockner verursachte Stromverbrauch ermittelt und verbucht worden sei. Schöpfels Aussage, der Trockner sei nicht auf Betreiben der Mieter aufgestellt worden, verärgerte den Bürgermeister. "Wer hat uns denn auf die Nässe hingewiesen?" fragte er Schöpfel deshalb.
Für die Jahresrechnung der Hospitalstiftung wurde mit zehn gegen zwei Stimmen Entlastung erteilt, für die der Stadt Prichsenstadt mit neun gegen drei.