
Die Entscheidung von Adolf Wendinger markiert das Ende einer langen und traditionsreichen Imkerkarriere, die nach 60 Jahren aus gesundheitlichen Gründen zu einem Abschluss kommt. Die Arbeit an seinen bis zu 20 Bienenvölkern ist ihm zu schwer geworden, da die einzelnen Zargen in der Honigsaison bis zu 30 kg wiegen können.
Der "Bienenkönig", wie er von seinen Kunden liebevoll genannt wurde, fand 1965 durch seinen Schwiegervater den Weg zur Imkerei. Dank seiner Unterstützung konnte er auch seine anfängliche Angst vor den Bienen überwinden. Sein handwerkliches Geschick ermöglichte es ihm, nicht nur seine Beuten selbst zu bauen, sondern auch sein eigenes Bienenhaus zu errichten.
Die Honigschleuderung, die er im vergangenen Jahr vor seinem Rücktritt durchführte, war ein emotionaler Moment für ihn. Es war das letzte Mal, dass er die Waben aus den Völkern entnehmen, schleudern und den Honig abfüllen konnte. Nach so vielen Jahren war dieser Abschied nicht leicht. So bleibt ihm zumindest nur der Trost, einen würdigen Nachfolger für seine Bienen gefunden zu haben.
Während seiner aktiven Zeit hat sich Herr Wendinger durch seine Leidenschaft und Hingabe einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Dafür und für 40 Jahre Vorstandstätigkeit in verschiedenen Ämtern, zuletzt als Kassenprüfer, wurde er vom Landesverband Bayerischer Imker e.V. mit der höchsten Auszeichnung, der Verdienstnadel in Gold, gewürdigt.
Trotz seines Rückzugs aus der aktiven Imkerei bleibt Hr. Wendinger dem Imkerverein Kitzingen u.U. als Ehrenmitglied treu verbunden. Das Ende ist nicht nur ein Verlust für ihn persönlich, sondern auch für die Imkergemeinschaft, die von seinem Wissen und seiner Erfahrung profitiert hat. Sein Erbe wird jedoch durch die Imker, die er als Bienenpate begleitet hat, weiterleben.
Die Ehrung wurde im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung durch die Vorstandsmitglieder Heike und Thomas Gschwandtner vollzogen.
Von: Marco Klier (Schriftführer, Imkerkreisverband Kitzingen)