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IPHOFEN
Einblick in das Kulturerbe Mittelwald
Auftakt mit Richtfest: An der Bildeiche gab Regierungspräsident Paul Beinhofer den Startschuss für die Bayern Tour Natur in Unterfranken. Zuvor wurde Richtfest für den Info-Pavillon im Hintergrund gefeiert.
Foto: Ralf Weiskopf | Auftakt mit Richtfest: An der Bildeiche gab Regierungspräsident Paul Beinhofer den Startschuss für die Bayern Tour Natur in Unterfranken. Zuvor wurde Richtfest für den Info-Pavillon im Hintergrund gefeiert.
Von unserem Mitarbeiter Ralf Weiskopf
 |  aktualisiert: 08.05.2012 12:02 Uhr

An der Bildeiche zwischen Iphofen und Birklingen gaben Regierungspräsident Paul Beinhofer und Bürgermeister Josef Mend den offiziellen Startschuss für die BayernTour Natur in Unterfranken. Sie gilt als größte Umweltbildungsaktion Deutschlands.

Damit verbunden war das Richtfest für den vom Architekten Harald Bauer entworfenen Informationspavillon. Dort sollen sich Besucher schon bald über die Mittelwaldbewirtschaftung rund um Iphofen informieren können.

Der Pavillon nahe der Bildeiche ist eine einfache Holzelement-Konstruktion mit geneigtem Pultdach und großen Glasfenstern. Besucher können so in Zukunft die geplanten Ausstellungen auch von außen einsehen. Der Infopavillon steht inmitten eines zehn Hektar umfassenden Schau-Mittelwaldes und kann auch für Veranstaltungen genutzt werden. Er ist ein Baustein im von der EU geförderten LIFE plus Projekt „Wälder und Waldwiesentäler am Steigerwaldrand“ (wir berichteten).

1,6 Millionen Euro

In den kommenden fünf Jahren werden dafür 1,6 Millionen Euro investiert, 800 000 Euro kommen aus EU-Mitteln, 555 000 Euro vom Freistaat, den Rest steuern Iphofen und zu einem kleinen Teil Markt Einersheim bei, wo eine Kalktuffquelle Teil des Projektes ist.

„Wälder – Wiesen – Wundervoll“, diese Alliteration stellte Beinhofer an den Beginn seines Grußwortes und meinte damit das Iphöfer Kulturerbe Mittelwald. Der ist das Kernstück einer rund 3000 Hektar umfassenden besonders schützenswerten Natura 2000 Fläche. Die Mittelwälder zwischen Iphofen, Uffenheim und Bad Windsheim sind die letzten großflächig genutzten in ganz Deutschland und eng mit Bachtälern und naturnahen Wiesen verzahnt.

Ziel des Förderprogramms sei, die Arten- und Lebensraumvielfalt des Mittelwaldes zu erhalten oder wieder herzustellen, so Beinhofer. Mit LIFE PLUS könnten zahlreiche Naturschutzmaßnahmen durchgeführt und die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden. Im Iphöfer Mittelwald und seinen Rändern seien noch viele seltene Arten zu finden, deren Lebensraum nachhaltig gestärkt werden müsse. Beinhofer nannte als Beispiele den Hirschkäfer, den Halsbandschnäpper, den Mittelspecht, den roten Milan oder den Heckenwollafter, als eine vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart. Gemeinsam mit Gelbbauchunke, Bachmuschel oder Enzianen seien diese Arten Indikatoren für die hohe biologische Vielfalt im Raum Iphofen.

Um sie zu schützen sollen Hirschkäferbruthaufen errichtet, Alt- und Biotopbäume unter Schutz gestellt, Tümpel angelegt und Bachdurchlässe umgestaltet werden. Auch eine traditionelle Hutungsfläche, sprich eine magere Weidefläche, soll für die Rinderrasse Fränkisches Gelbvieh laut Beinhofer entstehen. Erleben, beziehungsweise erwandern, können Besucher in Zukunft das Gebiet auf drei, mit Infotafeln ausgeschilderten Naturerlebniswegen. Ebenfalls geplant sind Führungen.

Beinhofer dankte Mend, der Stadt Iphofen und den beteiligten Bürgern für deren Beitrag zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Eine intakte Natur sei nicht zuletzt ein attraktiver Anziehungspunkt für Touristen, zeigte sich Beinhofer überzeugt.

Bei einem kurzen Rundgang machten sich der Regierungspräsident und die Eröffnungsgäste ein Bild von bereits umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen und ließen sich von Stadtförster Rainer Fell die traditionelle Weise der Mittelwaldbewirtschaftung erklären.

 
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