Was für große Namen: John Helliwell von Supertramp, Michael Sadler von Saga, Francis Rossi von Status Quo, Eric Bazillian von den Hooters, Leo Leoni von Gotthard – das sind einige der Rock-Größen, die an diesem Freitag, 6. April, bei Rock meets Classic (RMC) in Würzburg als Solisten im Programm auftreten. Beim Konzert dieser Stars – um 20 Uhr in der S.Oliver-Arena – ist auch der 28-jährige Volkacher Philipp Klinger dabei. Er spielt die Pauke Klinger im RMC Symphony Orchestra, das die Stars bei insgesamt 14 Shows begleitet. „Das ist schon cool, neben einem Francis Rossi zu spielen. Ich bin ja quasi mit der Musik von Status Quo groß geworden“, freut Klinger sich auf die Tour.
Frage: Wie kommt man zu einem Engagement neben solchen Größen bei „Rock meets Classic“?
Philipp Klinger: Ich bekam einen Anruf von Bernhard Wünsch, dem Dirigenten von Rock meets Classic. Er kannte mich, weil ich voriges Jahr beim Summer-Breeze-Festival in Dinkelsbühl mit Corvus Corax spielte und er auch dabei war. Er fragte, ob ich Zeit und Lust hätte. Ich bin der einzige Deutsche im Orchester; der Rest sind Tschechen und Polen. Der Drummer ist ein Serbe, Marko Duvnjak. Er ist Schlagzeuger bei Andreas Gabalier.
Haben Sie schon häufiger bei derartigen Konzerten mitgespielt?
Klinger: RMC ist das erste Mal für mich, aber gespielt habe ich schon bei Rock im Revier in der Westfalenhalle Dortmund, bei Summerbreeze in Dinkelsbühl oder beim Open Air in Wacken.
Wie fühlt man sich als junger Kerl unter diesen großen Namen?
Klinger: Das sind auch nur ganz normale Menschen. Ob das Michael Sadler von Saga war, oder Eric Bazillian von den Hooters – die sind alle total nett. Sie sind nicht abgehoben, weil sie wissen, was sie können. Bei der Probe mit Francis Rossi war das ganz krass. Er steht seit 50 Jahren auf der Bühne, aber hat einfach Spaß, spielt sein Zeug mit viel Lust. Es macht auch Spaß, denen zuzusehen.
Sind diese Stars sehr penibel? Achten sie auf Details?
Klinger: In gewisser Weise schon. Sie kennen ihre Stücke natürlich in- und auswendig. Aber das Orchester und die Band sind gut vorbereitet. Wir haben alles beim Proben ein- bis zweimal mit allen durch gespielt – das war's.
Wie viel wurde geprobt?
Klinger: Wir hatten insgesamt vier Probetage, Orchester allein, dann mit der Hauptband, schließlich mit den bekannten Akteuren.
Was sind Ihre Favoriten aus dem Programm?
Klinger: Die Status-Quo-Sachen sind ganz groß, damit bin ich aufgewachsen. Heaven von Gotthard ist eine schöne Nummer, die mir richtig Spaß macht, das sind meine Favoriten. Dann die Klassiker wie Give a little bit. Es macht eigentlich alles Spaß.
Ist das Konzert in Würzburg am Freitag wegen der Nähe zur Heimat etwas Besonderes für Sie?
Klinger: Für mich ist die ganze Tour etwas Besonderes, weil es große Hallen sind wie die Jahrhunderthalle in Frankfurt oder die Olympiahalle in München. Würzburg hat einen besonderen Anreiz, weil Leute im Publikum sein könnten, die man kennt. Da geht man schon mit einem etwas anderen Gefühl rein. Aber man muss genauso abliefern: Es muss alles stimmen.
Erfolgreicher Schlagzeiger auf Tour
Philipp Klinger stammt aus Volkach. Seine musikalische Leidenschaft begann als er als Dreijähriger Mutters Kochtöpfe zu Trommeln umfunktionierte. Später lernte er an der Musikschule in Volkach Schlagzeug. Dort unterrichtet der 28-Jährige jetzt selbst elf Schüler. Außerdem studiert er an der Musikhochschule in Würzbug.
Klinger ist ein gefragter Musiker, der aktuell bei sieben Bands mitspielt. Vor allem in der Hardrock-Schiene spielt er selbst. Die bekannteste seiner Bands ist The New Black, eine Würzburger Formation, die bis jetzt vier Alben veröffentlichte. Große Bühnen kennt er von Auftritten in Wacken, oder in der Westfalenhalle in Dortmund.
Das Engagement bei Rock meets Classic ist für ihn etwas besonderes. „Eine Tour in so großen Hallen habe ich noch nicht mitgemacht. Kürzlich war ich in der Olympiahalle beim Konzert von Toto, jetzt spiele ich halt selbst dort. Das ist schon cool“, sagt er. Bei der Mischung aus Klassik und Rockmusik gehört Klinger zum Symphonieorchester, bei dem er vier Kesselpauken spielt.