Ein Erfolg war die Online-Veranstaltung des Landratsamts rund um Verkaufsautomaten mit regionalen Produkten, heißt es in einer Pressemitteilung. Über 40 Teilnehmer – Direktvermarkter, Winzer und Touristiker – nahmen daran teil und informierten sich über Rahmenbedingungen, Fördermöglichkeiten und Praxisbeispiele.
Regionalmanagerin Simone Göbel organisierte den Termin, der ein Gemeinschaftsangebot vom Regionalmanagement, der Kreisfachberatung Gartenkultur und Landespflege, des Landschaftspflegeverband Kitzingen und des Dachmarketing Kitzinger Lands war. Der Vortrag fand im Rahmen der Projektförderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie statt.
Chancen und Risiken
Referentin Dr. Sophia Goßner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Agrarökonomie, Arbeitsgruppe Direktvermarktung und Bauernhofgastronomie, gab einen Einblick in das Thema Verkaufsautomaten. Sie berichtete von den Chancen und Risiken und ließ auch nicht unerwähnt, dass ein Automat viel Arbeit bedeutet und täglich befüllt werden muss. Den zeitlichen Aufwand schätzt sie auf etwa eine Stunde für Befüllung, Geldentnahme, Reinigung und Büroarbeiten wie Abrechnung.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Sie umriss auch die rechtlichen Rahmenbedingungen. So müssen Hygienegesetze, Markengesetze und Jugendschutzgesetz eingehalten werden. Nur dem Ladenschlussgesetz unterliegen die Automaten nicht und können täglich rund um die Uhr geöffnet sein. Mit mindestens 19 000 Euro bezifferte sie die Kosten für den Automaten selbst mit einfacher Ausstattung, Strom, Gebäude und Außenanlagen mit Bank und Blühflächen. Ihr Tipp: Je schöner und einladender die Fläche um den Verkaufsautomaten gestaltet ist, desto länger ist die Verweildauer und desto höher der Umsatz.
Claudia Taeger vom AELF erläuterte Fördermöglichkeiten und gab Hinweise zum Inhalt von Verkaufsautomaten, damit eine Förderung greifen kann.
Eine Erfolgsgeschichte
Abgerundet wurde der Infoabend durch Praxisbeispiele. Mit viel Elan und Begeisterung berichteten Hans Hess vom „Ein/laden“ in Jossgrund und Johannes Michel vom Main-Kinzig-Kreis. Eine echte Erfolgsgeschichte ist der Verkaufsautomat in Jossgrund, der sich mitten im Ort zum zentralen Treffpunkt mit Büchertauschecke entwickelt hat. Ein Eissortiment rundet die Auswahl an regionalen Spezialitäten und Dingen des täglichen Bedarfs ab. Um anderen Anbietern keine Konkurrenz zu machen, sind keine alkoholischen Getränke vorrätig und neben der Bank, auf der man sich ausruhen kann, finden Wanderer und Radfahrer einen Überblick über die Wander- und Radwege als Inspiration.
Beispiel Bienenhof
Aus dem Kitzinger Land berichtete Roland Keil vom Bienenhof Keil in Hüttenheim. Er hat seit Ostern 2020 einen Verkaufsautomaten, den er stetig weiterentwickelt und der sehr gut angenommen wird – von Wanderern und Radfahrer ebenso wie von Einheimischen. Es sei wichtig, Werbung zu machen, um den Automaten zu verankern, auch den Zeitaufwand dürfe man nicht unterschätzen, so sein Resümee.
Alternative zum Hofladen
Die Organisatoren wollten mit der Veranstaltung einen Anstoß geben, dass ein Verkaufsautomat eine gute Alternative zum Hofladen sein kann. „Ein gut geführter Automat kann ein Gewinn für den Betreiber, aber auch für den ganzen Ort sein“, fasste Regionalmanagerin Simone Göbel zusammen.